Zur Blauen Stunde:Zwischen Tag und Nacht

Herbstausstellung des Kunstvereins im Frauenkircherl

Von Florian Tempel, Erding

Man kann die "Blaue Stunde" im Internet ganz profan durch ein Computerprogramm berechnen lassen. Zur Einleitung heißt es da, die Blaue Stunde entspreche "der bürgerlichen Morgendämmerung", sie beginne, wenn die Sonne sechs Grad unter dem sichtbaren Horizont stehe und ende mit dem Sonnenaufgang. Für diesen Samstagmorgen spuckt die automatisierte Berechnung für den Standort Frauenkircherl 7.09 Uhr als Anfangszeitpunkt aus, Ende ist dann wieder um 7.41 Uhr, macht exakt 32 Minuten lang Blaue Stunde.

Na ja. Der Kunstverein Erding hat für die Herbstausstellung das Thema "Blaue Stunde" doch eher als ästhetische Koordinate ausgesucht. Albin Zauner schrieb in der Ankündigung für die Presse: "In der blauen Stunde ist die Stimmung gesteigert, die Phantasie gelöst und die Assoziation gelockert. Es durchweht sie eine Prise von Inspiration, die aber nicht sogleich ans Werk drängt, sondern dazu verleitet, die Seele in Müßiggang zu entspannen." Und Peter Breth sagte bei der Eröffnung der Ausstellung: "Sie steht für Traum und Wirklichkeit, für Ende und Neuanfang, für Melancholie und Hoffnung. Auf Romantiker wirkt sie vielleicht magisch, geheimnisvoll, gar mystisch."

Wie die 32 Mitglieder des Kunstvereins, die sich mit 40 Werken an der Herbstausstellung beteiligen, das Thema "Blaue Stunde" in künstlerische Form gebracht haben, kann man sich bis Sonntag, 29. Oktober, jeweils von 13 bis 19 Uhr im Erdinger Frauenkircherl anschauen. Am Freitag, 27. Oktober, ist die Ausstellung anlässlich der langen Nacht der Museen "Kunst und Kultur" einmalig bis 22 Uhr geöffnet.

© SZ vom 21.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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