Zeit zum Bummeln:In den Geschäften herrscht Trubel

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Mancherorts geht es zwischen den Jahren lebhafter zu als vor Weihnachten, der Umtausch spielt aber meist keine große Rolle

Sarah Schiek

Auch nach den Feiertagen herrscht im Rofu Kinderland Hochbetrieb. Der einzige Unterschied zum vorweihnachtlichen Einkaufsrummel: Diesmal kommen die Kunden bereits mit vollen Tüten in den Spielwarenladen. "Oft werden Geschenke von Eltern und Verwandten versehentlich doppelt gekauft", erklärt Filialleiterin Inge Stang. Und auch bei Notkäufen in letzter Minute greifen viele daneben. "Die Leute suchen schnell noch irgendetwas, das sie unter den Baum legen können. Solche Fehlkäufe werden dann am nächsten Werktag zu uns zurückgebracht und umgetauscht", sagt Stang. Gutscheine helfen den ratlosen Schenkenden in solchen Fällen auch nicht weiter, denn "die meisten Kinder wollen schon ein Päckchen zum Auspacken haben". Bisher halten sich die Umtauschwünsche aber noch in Grenzen. "Wir hatten schon schlimmere Jahre", sagt Stang. Der Umtausch von originalverpackter Ware ist mit Kassenbon auch nach vier Wochen kein Problem, erklärt die Filialleiterin. Im Gewandhaus Gruber hingegen sind Umtauschwünsche nach Weihnachten "generell ein Randproblem und überhaupt nicht aufregend", sagt Geschäftsführer Hugo Gruber. Die meisten Kunden würden etwas schenken wollen, das ankommt, und sich vorher viele Gedanken machen. "Wenn es trotzdem etwas umzutauschen gibt, helfen wir natürlich gerne, beispielsweise, was die richtige Größe angeht." Wichtig beim Umtausch sei nur, so Gruber, dass die Leute ihn rechtzeitig machen. Beim Gewandhaus geht die Frist bis zum 31. Dezember. Bei Sport & Mode Gerlspeck ist zwischen den Feiertagen die umsatzstärkste Zeit und im Geschäft schon am Vormittag Hochbetrieb. "Zwischen den Feiertagen haben die Leute Zeit, um entspannt Bummeln zu gehen", sagt Geschäftsführer Dieter Gerlspeck. Zwar würden dann auch unliebsame Präsente umgetauscht, aber generell hielten sich die Rückgabewünsche bei seinen Kunden in Grenzen. "Schließlich werden in den letzten Jahren immer mehr Geschenkgutscheine gekauft", sagt Gerlspeck. Ein paar Meter weiter auf der Langen Zeile drängt sich auch bei Juwelier Widmann die Kundschaft. Die meisten möchten nach den Weihnachtsfeiertagen neue Schmuckstücke anpassen oder die Batterien ihrer Uhren auswechseln lassen. Natürlich werden auch Geschenke umgetauscht, sagt Inhaber Franz Widmann. Allerdings habe dies in den letzten fünf Jahren nachgelassen, denn seine Kunden seien meist sehr gut über den Geschmack des Beschenkten informiert. Normalerweise sehen wir bei uns keine komplett enttäuschten Gesichter", sagt Widmann. Oft wird ein Artikel auch nur wegen Kleinigkeiten umgetauscht. "Beispielsweise gefällt der Frau zwar das Schmuckstück, aber sie mag ein anderes Teil aus der Kollektion noch lieber. Oder dem Mann leuchtet die Anzeige seiner Uhr bei Nacht nicht hell genug", erklärt der Juwelier. Umgetauscht werde von Frauen wie Männern jeder Altersgruppe gleichermaßen. In der Regel kämen die Kunden nach Weihnachten und bis zu den Heiligen Drei Königen, aber auch später sei bei ihm der Umtausch von neuen Artikeln kein Problem. So ist am Ende doch noch jeder mit seinem Geschenk zufrieden.

© SZ vom 28.12.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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