Wertvolle Funde:Wo die alten Römer lebten

Vortrag über archäologische Funde in Berglern

Für Archäologen ist der Landkreis Erding eine Fundgrube. Ob in Erding, Oberding, Wartenberg oder Harthofen: Überall wurden die Ausgräber alleine im vergangenen Jahr fündig. Welche archäologischen Schätze in Berglern versteckt sind, darüber können sich die Berglerner und andere Interessierte am Mittwoch, 18. Mai, 19 Uhr, in der Gaststätte "Wia´z Haus z´Lern" informieren. Unter dem Titel "Römer im Gewerbegebiet in Glaslern und Bajuwaren in Mitterlern am Kleinfeld-Ost" erläutern Jakob Leicht und Harald Krause die Ergebnisse archäologischer Ausgrabungen.

Im Vordergrund stehen die zum Teil Aufsehen erregenden Ergebnisse aus dem Gewerbegebiet Glaslern und der Erweiterung des Wohnbaugebietes in Mitterlern (Kleinfeld Ost), teilt dazu Harald Krause mit, der Leiter des Museums Erding, mit. Der Ausgräber Jakob Leicht wird über seine Feldarbeit berichten, Krause führt in die reiche Fundlandschaft der Gemeinde ein.

Neben wenigen vorgeschichtlichen Befunden liegen laut Krause vor allem römische Befunde vor. In zwei Parzellen sei ein römischer Kanal erfasst worden, der von der Sempt gespeist wurde. Die Archäologen haben demnach Bauholz geborgen, das in das späte zweite Jahrhundert nach Christus datiert werden konnte. Römisch sind auch zwei lang gestreckte Bereiche mit ineinander verschachtelten Gruben, in denen die Ausgräber Werkbereiche für die Metallverarbeitung vermuten. Bevor das jetzige Gewerbegebiet in Glaslern errichtet wurde, hätten also schon die Römer diese Fläche vor knapp 2000 Jahren gewerblich genutzt.

Im Neubaugebiet von Mitterlern brachte eine Grabung im Jahr 1999 eine frühmittelalterliche Siedlung mit Bestattungen zutage. 2015 stießen die Ausgräber auf 1150 Befunde. Den größten Teil stellen frühmittelalterliche aus dem siebten bis neunten Jahrhundert nach Christus dar. Zwölf Körperbestattungen mit qualitätsvollen Beigaben seien entdeckt worden, daneben gab es aber auch einige vorgeschichtlichen Befunde, unter anderem eine Grube vom Ende der Jungsteinzeit. Der Vortrag entführe die Zuhörer in die Berglerner Zeit der Römer und Bajuwaren, "eine Zeit, aus der für unsere Region fast keine Schriftquellen zur Verfügung stehen und nur die Archäologie die Besiedlungsgeschichte nachzeichnen kann". Auch Martin Pietsch, Gebietsreferent für den Landkreis aus dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, wird an der Veranstaltung teilnehmen.

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