Wasserwacht Erding:Vom Quereinsteiger zum Vorsitzenden

Wasserwacht Erding: Bernd Janowsky ist Kälteanlagenbauer und ist erst 2013 der Wasserwacht beigetreten.

Bernd Janowsky ist Kälteanlagenbauer und ist erst 2013 der Wasserwacht beigetreten.

(Foto: Renate Schmidt)

Bernd Janowsky ist neuer Vorsitzender der Erdinger Wasserwacht

Von Simon Groß, Erding

Bernd Janowsky ist der neue Vorsitzende der Wasserwacht Erding. Der 39-Jährige ist Nachfolger des langjährigen Erdinger Wasserwachtchefs Siegfried Ippisch. Der Kälteanlagenbauer mit eigenem Betrieb in Erding ist erst 2012 der Wasserwacht beigetreten und seit 2013 aktives Mitglied.

Janowsky sieht seinen Quereinstieg nicht als Nachteil: "Da ich erst recht spät beigetreten bin, musste ich keine Altersgrenze abwarten und konnte die Ausbildung zügig absolvieren." Um beim Wachdienst helfen zu dürfen, musste der zweifache Familienvater Rettungsschwimmer werden, einen Sanitätskurs machen und die Ausbildung zum Wasserretter absolvieren. Seit 2013 trainiert er die jüngsten Schwimmer zwischen sechs und zwölf Jahren, 2014 kam der Ausbilderschein für Rettungsschwimmer hinzu. Dadurch ist er befugt, angehende Wasserwachtler, Badeaufseher oder Lehrkräfte an Schulen im Retten von Menschen auszubilden, die im Wasser in Not geraten. Er selbst war in den vergangenen Jahren an der Rettung von drei Personen beteiligt. Auf die Frage, wie er sich dabei fühlte, antwortet der 39-Jährige nüchtern: "Da fühlt man nicht, da spult man das ab, was man trainiert. Natürlich hat man im Nachhinein ein gutes Gefühl, aber Prävention ist immer angenehmer als Rettung."

Ganz so entschlossen war Janowsky beim Antritt zur Wahl des Vorsitzenden jedoch zunächst nicht: "Motivation, den Vorsitz zu erklimmen, hatte ich zu keiner Zeit." Doch viele Wasserwachtmitglieder hätten ihn ermutigt, sich zur Wahl zu stellen: "Bei der Unterstützung fiel es mir nicht schwer, mich letztlich dafür zu entscheiden." Auch der ehemalige Vorsitzende Siegfried Ippisch hält große Stücke auf ihn: "Wenn er was macht, dann macht er's gescheit." Erfahrung mit Ehrenämtern habe Janowsky als Präsident der Männertanzgruppe "Lieselotten" der Narrhalla sowieso, fügt Ippisch an.

Am Wichtigsten sei für ihn jedoch der Rückhalt in der Familie, sagt Janowsky. Beides, Familie und Wasserwacht, ließe sich wunderbar vereinen. Im Sommer, wenn er am Wochenende Wachdienst am Kronthaler Weiher habe, sei meist die ganze Familie am See. Und auch unter der Woche, wenn er abends Schwimmunterricht gibt, sei das kein Problem für seine Frau. "Wir haben vor zwei Jahren zusammen die Firma von meinem Vater übernommen. Da ist meine Frau ganz froh, wenn ich abends mal für zwei Stunden das Haus verlasse", schmunzelt er. Außerdem gehöre sowieso die ganze Familie zur Wasserwacht. Genau wie er selbst haben seine zwei Buben dort schwimmen gelernt - aus pädagogischen Gründen natürlich nicht bei ihm, sagt Janowsky: "Ich habe auch in einer anderen Firma gelernt, das schadet nicht."

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