Wartenberg:Zu heiß begehrt

Wartenberg nimmt sieben Grundstücke vom Markt und schlägt sie dem Einheimischenmodell zu

Von Wolfgang Schmidt, Wartenberg

Im neuen Baugebiet Wartenberg West II gibt es 31 Grundstücke. 24 davon hat der Marktgemeinderat im Einheimischenmodell ausgelegt und es sind durchaus noch einige davon zum Vorzugspreis von 230 Euro pro Quadratmeter zu haben. Die sieben Grundstücke, die die Marktgemeinde dagegen auf dem freien Markt für 280 Euro anbietet, was dem aktuellen Bodenrichtwert entspricht, sind heiß begehrt. 50 Bewerber gibt es für das rare Gut, wie Bürgermeister Manfred Ranft (FWG) am Mittwochabend in der Marktgemeinderatssitzung verkündete. Und das bereitet den Markträten doch einiges Kopfzerbrechen.

Nicht mehr zur Debatte stand ein Vorschlag von Sebastian Baumann (Neue Mitte), der vorsah, jenen den Zuschlag zu geben, deren Bewerbung am strengen Punktekatalog des Einheimischenmodells gescheitert war. Ansonsten waren den Gedankenspielen Tür und Tor geöffnet. Ein Losverfahren wurde von Peter Schickinger (FWG) favorisiert, sprich fünfzig Leute kommen in einen Topf und sieben Glückspilze bekommen dann ihren Grund. Schickinger sagte, er habe aber andererseits auch nichts dagegen, wenn aus den 24 Grundstücken im Einheimischenmodell 31 würden.

Der Losvariante konnte Michael Paulini (SPD) nicht viel abgewinnen. 45 der Leute, die sich auf die freiverkäuflichen Grundstücke beworben haben, kenne er nicht. Diese Nicht-Wartenberger könne man getrost in ein Bieterverfahren schicken. "Wer das Grundstück will, der soll seinen Preis nennen." Mit seinem Vorschlag habe er im Gegensatz zu Schickinger auch noch das Wohl der Gemeinde im Auge. Der Vorteil zum Losverfahren sei der, dass für die Marktgemeinde ein Mehrerlös von 30- bis 50 000 Euro locker herausspringe. Im Übrigen hatte Paulini aber auch nichts dagegen, mehr für die Einheimischen zu tun, sprich die sieben Grundstücke dem Einheimischenmodell zuzuschlagen.

Gegen ein Bietermodell hatte Bürgermeister Ranft wiederum ganz grundsätzliche Bedenken. Gerade im Sinne der alteingesessenen Bevölkerung berge diese Variante große Gefahren. Auf diese Weise "treiben wir die Preise hoch", warnte Ranft. Und noch höhere Bodenrichtwerte, als die jetzt gültigen, könnten sich die Wartenberger nicht mehr leisten.

Es war dann an Walter Gebhart (FWG), das auf den Punkt zu bringen, was fast alle wollten. Wenn man den Wartenbergern zu günstigen Grundstücken verhelfen wolle, sei weder das Los- noch das Bieter-System ein gangbarer Weg, urteilte er. Und was alle seine Vorredner gewissermaßen nur als Ausweg aus der Misere vorgeschlagen hatten, erhob Gebhart zur Maxime: Die sieben Grundstücke sollten ohne Wenn und Aber dem Einheimischenmodell zugeschlagen werden. Gegen zwei Stimmen geschah das auch so.

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