Wartenberg:Bürgerpark wird deutlich teurer

Wartenberg: Das Gefälle ich nach Meinung der Landschaftsarchitekten ideal für eine Rutsche vom Alten Schulhaus zum darunter liegenden, geplanten Spielplatz.

Das Gefälle ich nach Meinung der Landschaftsarchitekten ideal für eine Rutsche vom Alten Schulhaus zum darunter liegenden, geplanten Spielplatz.

(Foto: Renate Schmidt)

Die von der Regierung von Oberbayern favorisierte Lösung würde die Marktgemeinde Wartenberg etwa doppelt so viel kosten wie die im vergangenen Jahr vorgeschlagene Ausführung

Von Gerhard Wilhelm, Wartenberg

Schon seit Längerem beschäftigt die Sanierung des Alten Schulhauses und die Gestaltung der etwa 3000 Quadratmeter großen Außenanlagen zu einem "Bürgerpark" die Wartenberger Gemeinderäte. Die ersten Gestaltungsvorschläge des Wörther Landschaftsarchitekten Max Bauer hatten im vergangenen Jahr zwar dem Gemeinderat gefallen, aber vor allem beiden eingeplanten Stellplätzen hatte es mit der Regierung von Oberbayern Probleme gegeben. Eine Planung mit so vielen Parkplätzen werde nicht gefördert. Zudem müsse mehr Wert auf Barrierefreiheit gelegt werden und der frühere Pausenhof der Schule sollte einbezogen werden. Somit war eine komplett andere Planung erforderlich, die jetzt das von der Regierung empfohlene Ingenieurbüro Narr-Rist-Türk aus Freising in der jüngsten Gemeinderatssitzung vorstellte.

Landschaftsarchitekt Dietmar Narr sagte, es sei eine "hoch spannende Aufgabe" gewesen, einen Bürgerpark im Umfeld des Alten Schulhauses zu planen, da die Situation am Berg für die Planer schon eine "gewisse Herausforderungen" sei. Das Gebäude, wurde vollständig entkernt und soll künftig neben Sozialwohnungen auch einen "Bürgersaal" für öffentliche kulturelle Nutzung bieten. Der neue Vorentwurf sieht um die Anlage eine Sitzmauer vor, eingesäumt von einem Gebüschwald, da der Ort ein "wunderbarer Aussichtspunkt" sei, wie Narr sagte. Der Außenbereich ist aufgeteilt in einen öffentlichen Teil mit Parkplätze und einer Freilichttheke und einen Privatbereich mit Balkon und soll ein "Ort zum Erleben" werden. Unterhalb ist - verbunden über eine Treppe - ein großer Spielplatz und ein Parkbereich vorgesehen, der zum Hang mit einer Stützmauer abgesichert ist. Zum Spielplatz soll vom oberen Bereich eine Rutsche führen. Ein der Regierung wichtiger Punkte könne aber nicht erfüllt werden, sagte Narr: die Barrierefreiheit, da von der unteren Fläche mit Spiel- und Parkplatz bis nach oben ein Höhenunterschied von rund vier Metern zu überwinden sei.

Offen ist, ob tatsächlich ein eigener Parkplatz geschaffen wird. Laut dem Landschaftsarchitekt sei die Regierung "begeister" von dem Vorentwurf, aber etwas weniger von den Parkplätzen. Würde man diese weglassen, könnte der Spielplatz an seine Stelle mehr in Richtung Nikolaibergstraße rücken, über die die Zufahrt zum Alten Schulgebäude führt. Damit würde die Gemeinde zwar von ihrer eigenen Stellplatzsatzung abweichen, aber die Regierung könne sich in diesem Falle eine Abweichung vorstellen, sagte Narr.

Billiger würde die neuen Planung gegenüber der aus 2016 nicht werden, eher teurer. Als "grobe" Summe nannte Narr ohne Parkplätze 340 000, mit rund 400 000 Euro reine Baukosten. Davon würden dann die Zuschüsse der Regierung von Oberbayern abgehen. Die Gemeinderäte mussten ob der hohen Kosten erst einmal schlucken, denn bei den Vorschlägen des Wörther Landschaftsarchitekten lagen die Kostenschätzungen zwischen 150 000 Euro und 220 000 Euro. Die Wahl fiel auf eine 180 000 Euro teure Variante, die weniger als die Hälfte kostete. Einen Spielplatz, zusätzliche Rutschen, einen Kleinkinderspielplatz und Sitzplätze für Spaziergänger direkt am Weg hatte es auch bei ihm gegeben. Die Neugestaltung der Außenanlagen samt Bürgerpark sollte eigentlich in diesem Jahr realisiert werden. Aber angesichts einen engen Haushaltes und den hohen Kosten hat das Projekt derzeit noch Beratungsbedarf bei den Gemeinderäten.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: