Touristen in Wanderstiefeln und Kniebundhosen wird man wohl auch künftig in Erding eher selten sehen. Trotzdem präsentiert sich die Stadt Erding dank des Engagements einer ehrenamtlich arbeitenden Gruppe nun als nette kleine Wanderregion. Sechs Wege haben die Erdinger ausgearbeitet, die Flyer sind gedruckt, und zwei Wege sind auch schon ausgeschildert. Am Mittwoch präsentieren OB Max Gotz (CSU) und die Initiatorin Jutta Harrer (SPD) an der Spitze des Arbeitskreises "Erding bewegt" die neuen Wanderkarten - passenderweise im Restaurant Wanderer. Harrer kündigte an, dass auch der nächste Schritt bald folgt: Themenwanderwege durch die Stadt Erding beispielsweise zu den Malern, zu den Brunnen und zu Brennpunkten der Archäologie.
Intensive Arbeit im Arbeitskreis "Erding bewegt" ist der Präsentation der Wanderwege vorausgegangen, wie Harrer erklärte. Der Startschuss war im März 2015 gefallen, damals hatte die Erdinger SPD zu einem Empfang eingeladen, um Interessierte zusammen zu bringen. Schon dieser Empfang sei auf reges Interesse gestoßen, sagte Harrer. Schon einen Monat später fand das erste Treffen statt, es fanden sich Paten für die einzelnen Wanderwege wie für die Indorfer Runde, den Ardinger Bergweg und den Drei-Weiher-Weg. Ihre Aufgabe war es, den Wanderweg mit Fotos und Texten für die Flyer zu beschreiben. "Die Freude an der Zusammenarbeit ist gewachsen", sagte Harrer. Herausgekommen sind bei dieser Arbeit sechs Flyer in gleicher Aufmachung, aber mit individuell gestalteten Inhalten: mit stichpunktartigen oder ausführlichen Beschreibungen, mit vielen oder wenigen Fotos - und vor allem mit individuellen Angaben zur Dauer der Wanderroute: So benötigt der Spaziergänger für die 9,5 Kilometer weite Strecke "Zu den Quellen Erdings" laut den Paten Jutta und Reinhard Harrer 2:40 Stunden, nur wenig mehr als für die 4,5 Kilometer lange Strecke durch die "Geislinger Änger", für die Richard Blanke 2:30 Stunden veranschlagt. So bleibe Zeit, die vielen Blumen am Wegesrand zu betrachten, sagte Blanke. Und Ruhebänke gebe es außerdem entlang der Strecke. Jutta Harrer erklärte, dass ganz bewusst jeder Wanderweg die Handschrift der Paten trage. "Das Recht haben wir uns einfach genommen." Sie bedankte sich mehrfach und herzlich bei den Paten, die viel Zeit und Arbeit in das Projekt gesteckt hätten. Auch Gotz fand sehr freundliche Worte und bezeichnete die Arbeit des Arbeitskreises "Erding bewegt" als "bürgerschaftliches Engagement im besten Sinne". Nicht nur werde den Erdingern durch die Flyer viel Wissenswertes in Erinnerung gerufen, auch Neubürger könnten erleben, wo sie nun zuhause seien. Auch das Rathaus hatte bei der Umsetzung geholfen - als Ratgeber zum Beispiel in Fragen des Wegerechtes und beim Aufstellen der Schilder. Laut Günther Pech vom Stadtmarketing sind die Flyer in einer Auflage von 100 Stück erscheinen, man kann sie sich in der Information im Rathaus und an der Touristen-Information am Schönen Turm holen. Ist die Auflage vergriffen, ließen sich spielend leicht weiter Flyer drucken - eventuell mit verbessertem Inhalt. Es soll noch eine gemeinsame Karte erstellt werden, sie wird digital aufbereitet, auch am Internetauftritt wird gearbeitet.
Sechs Wanderwege hat der Arbeitskreis "Erding bewegt" ausgearbeitet: Zu den Quellen Erdings, Ardinger Bergweg, Geislinger Änger, Eichenkofen Walking tour, Drei-Weiher-Weg und die Indorfer Runde. Die Flyer liegen im Rathaus und in der Touristen-Information aus.