Vortrag:Literaturabend für Salonkommunisten

Vortrag: Gerd Koenen, Historiker und Publizist, stellt in der Volkshochschule Erding sein Werk "Die Farbe Rot - Ursprünge und Geschichte des Kommunismus" vor, das 2018 für den Leipziger Buchpreis nominiert worden ist.

Gerd Koenen, Historiker und Publizist, stellt in der Volkshochschule Erding sein Werk "Die Farbe Rot - Ursprünge und Geschichte des Kommunismus" vor, das 2018 für den Leipziger Buchpreis nominiert worden ist.

(Foto: privat)

"Die Farbe Rot - Ursprünge und Geschichte des Kommunismus" von Gerd Koenen ist 2018 für den Leipziger Buchpreis nominiert worden. Der Autor kommt am Freitag, 9. März, nach Erding, um in der VHS um 19 Uhr sein Werk vorzustellen. Darin schildert er die Geschichte des Kommunismus als untrennbaren Teil der Entwicklung menschlicher Gesellschaften. "Weit entfernt, nur eine exzentrische Idee des 19. Jahrhunderts zu sein, hat der Kommunismus tiefe Wurzeln in den religiösen Erzählungen, philosophischen Lehren, gelebten Sozialformen oder literarischen Utopien, gerade auch Europas", heißt es in einer Pressemitteilung.

Marx war der erste, der im Moment des Durchbruchs eines industriellen Kapitalismus die darin schlummernden neuen Möglichkeiten einer gesellschaftlichen Höherentwicklung und zugleich einer maßlosen menschlichen Degradation zusammengedacht hat. Das im "Kommunistischen Manifest" formulierte Postulat einer "Assoziation", worin die freie Entwicklung eines Jeden die Bedingung der freien Entfaltung Aller wäre, beschreibt bis heute gültig, wie weit wir von einer menschen-würdigen Gesellschaft entfernt sind, heißt es weiter.

In der Katastrophe des Ersten Weltkriegs trennten sich die Wege eines emanzipativen, aber geschwächten westlichen Sozialismus und eines vom Führer der russischen Bolschewiki, Lenin, neu formatierten, machtvoll agierenden "Kommunismus" des 20. Jahrhunderts. "Mit grandioser Erzählkunst schildert Gerd Koenen, Historiker und Publizist, die Geschichte des Kommunismus auf eine völlig neue und entstaubte Weise", so die Pressemitteilung. "Er lässt Philosophen, Revolutionäre und Politiker zu Wort kommen und beschreibt die Ursachen für die Anziehungskraft der kommunistischen Idee: Herrschaft und Unterdrückung, Elend und Armut der Ausgebeuteten." Die Meisterschaft seines Buches bestehe darin, "dass er vor Augen führt, warum der Kampf um soziale Gerechtigkeit bis heute legitim und aktuell ist - aber ebenso wie und weshalb das Rendezvous des Kommunismus mit der Geschichte in Terror und Paranoia endete". Der Eintritt an der Abendkasse kostet acht Euro. Für Inhaber der Kulturkarte ist die Veranstaltung kostenlos.

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