Vorerst nur ein Provisorium:Arbeitsagentur findet neuen Standort

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Die Agentur für Arbeit Erding zieht Mitte Januar vorübergehend in Container, die gegenüber des Bahnhofs aufgestellt werden sollen. Chefin Karin Weber ist zufrieden mit der Lage. Sorgen bereitet ihr aber der Zeitpunkt des Umzugs

Von Max Ferstl, Erding

Die Agentur für Arbeit Erding hat einen neuen Standort gefunden. Voraussichtlich Mitte Januar wird die Agentur von ihrem bisherigen Sitz in der Freisinger Straße in Container umziehen, die gegenüber des Erdinger S-Bahnhofs, auf Höhe des alten Postgebäudes, aufgebaut werden. Das dortige Gelände liegt derzeit brach. "Es ist eine Übergangslösung", sagt Karin Weber, Chefin der Agentur für Arbeit Freising, zu der die Erdinger Außenstelle gehört.

Die Container werden voraussichtlich in zwei Etagen angeordnet. Damit erreichen sie die Mindestfläche von 1000 Quadratmetern, welche die Erdinger Agentur benötigt. Die meisten der 35 Mitarbeiter werden in Einzelbüros ziehen. Das sei notwendig, betont Weber, schon allein aus Gründen des Datenschutzes: "Beratungs- und Vermittlungsgespräche finden alleine bei einem Vermittler statt." Das sei auch am neuen Standort gewährleistet. Dieser erfülle außerdem eine weitere wichtige Voraussetzung: "Die Lage ist sehr gut", findet Weber. Vor allem sind die Container leicht mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen: "Viele, die zu uns kommen, haben ja kein Auto", erklärt Weber. Man wolle kundenfreundlich bleiben.

Notwendig wurde der Umzug, nachdem der Vermieter der bisherigen Räume in der Freisinger Straße der Agentur gekündigt hatte. Ursprünglich hätten die Mitarbeiter bereits im Sommer ausziehen müssen. "Zum Glück konnten wir das Mietverhältnis verlängern", sagt Weber. Der Mietvertrag läuft nun bis zum 31. Januar 2018, der Auszugstermin hat sich deshalb ins neue Jahr verschoben. Genug Zeit, um eine Alternative zu finden.

Mit der Lösung ist Weber zufrieden, nicht jedoch mit dem angepeilten Umzugstermin: Mitte Januar. Lieber hätte sie den Standortwechsel bereits im November durchgeführt, "vor dem Ansturm im Winter". Im Winter, erklärt Weber, kämen mehr Arbeitsuchende in die Agentur. Vor allem Arbeiter, die im Freien arbeiten, zum Beispiel auf dem Bau, werden oft nur saisonal beschäftigt. Wann der Ansturm kommt, hängt folglich vom Wetter ab. "Wir hoffen, dass die erste Phase bereits vorbei ist", sagt Weber. Es könnte aber sein, dass sie den Umzug mitten im Hochbetrieb koordinieren muss. Trotzdem ist Weber optimistisch, einen "fließenden Übergang" hinzubekommen: "Unsere Kunden sollen vom Umzug nichts mitbekommen". Abgesehen davon, dass die Büros den Standort wechseln. Weber kann sich vorstellen, dass im Januar parallel sowohl in der Freisinger Straße als auch in den Containern Sprechstunden stattfinden werden - bis der Umzug abgeschlossen ist. Wann die Container aufgebaut werden, weiß sie hingegen nicht. Auch sei unklar, wie lange die Erdinger Agentur in dem Provisorium bleiben wird.

Das liegt daran, dass Weber zwar die Freisinger Zentrale leitet, jedoch kaum in die Suche nach einem neuen Standort involviert war. "Wir haben mit der Planung nicht viel zu tun", sagt Weber. Das ist Aufgabe der Immobiliengesellschaft BI Management, einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft der Bundesagentur für Arbeit. Die BI Management kümmert sich deutschlandweit um die Räumlichkeiten aller Arbeitsagenturen. Sie führt Verhandlungen und sucht mögliche Räume aus.

In Erding gestalte sich diese Suche besonders schwierig, sagt Weber. Zumindest soweit sie das beurteilen kann aus den im Zwei-Wochen-Rhythmus stattfindenden Gesprächen mit der Immobiliengesellschaft. Dass die Agentur nun in ein Provisorium zieht, passt jedenfalls zu den Aussagen von Oberbürgermeister Max Gotz im Sommer: Gotz zufolge seien in der Stadt Erding nahezu keine Büroplätze zu bekommen.

© SZ vom 21.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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