Von Erding nach Ebersberg:FOS/BOS-Ableger in Poing geplant

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Von Barbara Mooser, Poing

Der Landkreis München hat die Nachbarn in Ebersberg abblitzen lassen: An der Idee, gemeinsam ein Gymnasium im Münchner Osten zu realisieren, bestehe kein Interesse. Das hat der Münchner Landrat Christoph Göbel seinem Ebersberger Kollegen Robert Niedergesäß (beide CSU) recht deutlich mitgeteilt. Für die Politiker in Ebersberg bedeutet das nun, dass sie ihre Pläne nochmals prüfen lassen, ob nicht doch ein Gymnasium in Poing möglich wäre. Niedergesäß hat noch eine weitere Idee ins Spiel gebracht: die Errichtung einer Außenstelle der Erdinger Fach- und Berufsoberschule (FOS/BOS) in Poing.

Diese Pläne sind offenbar schon über das Anfangsstadion hinaus gediehen, jedenfalls hat Niedergesäß auch schon mit dem Erdinger Landrat Martin Bayerstorfer (CSU) gesprochen, der sich laut einer Pressemitteilung aus dem Ebersberger Landratsamt sehr aufgeschlossen zeigte. Denn die Erdinger FOS/BOS, an der auch der Landkreis Ebersberg mit 30 Prozent beteiligt ist, ist längst überbelegt: Gebaut wurde sie für 750 Schüler, derzeit besuchen sie mehr als 1000 Schüler. Eine Außenstelle in Poing mit einem eigenen Ausbildungszweig wäre auch nach Einschätzung eines Gutachters denkbar.

Doch obwohl die Poinger auch den FOS/BOS-Ableger gern beherbergen wollen - noch wichtiger ist ihnen, dass das lang ersehnte Gymnasium in der Gemeinde realisiert wird. "Wir prüfen alle Optionen sorgfältig und ergebnisoffen", sagt Niedergesäß zu den Verhandlungsergebnissen. Poings Bürgermeister Hingerl unterstreicht erneut, dass Poing mit seinem weiteren Zuwachs von etwa 5000 Einwohnern dringend ein Gymnasium benötige. Bei einem Schülergutachten war im Jahr 2015 zwar geprüft worden, wie aussichtsreich ein solches Projekt wäre. Demnach hätte der Landkreis Ebersberg unter Berücksichtigung aktueller Prognosen im Jahr 2033 etwa genauso viele Gymnasiasten wie heute. Das heißt, die vier bestehenden Gymnasien würden ausreichen. Würde ein fünftes in Poing gebaut, würde das Gymnasium in Markt Schwaben darunter leiden.

© SZ vom 30.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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