Verein:"Eintracht und Geselligkeit"

Tag der offenen Tür: TSV Taufkirchen feiert 125-jähriges Bestehen

Von Thomas Daller, Taufkirchen

Mit rund 1400 Mitgliedern ist der TSV der größte Verein in der Gemeinde Taufkirchen. Heuer feiert er 125-jähriges Bestehen. Los geht es am Sonntag, 11. März, von 11 bis 16 Uhr mit einem Tag der offenen Tür in den zwei TSV-Hallen in der Kellerstraße 19. Ein Festabend im Bürgersaal ist am Samstag, 28. April, geplant sowie ein Handballfest anlässlich des 40-jährigen Bestehens der Handballabteilung am Samstag, 23. Juni.

Entstanden ist der TSV Taufkirchen aus dem 1886 gegründeten "Rauch-Club-Fidelia". Seinerzeit gab es in allen größeren Orten in Bayern solche Raucherclubs, bei denen Frauen als Mitglieder nicht zugelassen waren. "Durch Eintracht und gesellige Unterhaltung kam dieser Verein in sehr guten Ruf und hatte eine stattliche Anzahl von Mitgliedern aufzuweisen", heißt es in der Chronik. Auf Vorschlag mehrerer Mitglieder, die schon bei verschiedenen Turnvereinen mitgewirkt hatten, wurde der neue Turnverein gegründet. Die Vereinsstatuten wurden dem königlichen Bezirksamt Erding überliefert und dort am 7. Juli 1893 angenommen und bestätigt. Wagnermeister Reiser fertigte bis zum 1. August eine Reckstande, zwei feststehende Barren und Sprungständer mit Brett an und es konnte losgehen. Auch eine Jugendabteilung wurde gegründet: Die "Zöglinge" wurden von zwei Vorturnern unter Anleitung des Turnwarts unterrichtet.

Geturnt wurde in den Anfangsjahren im ehemaligen Garten des Posthalters Sengmüller, wo sich die frühere Schießhalle befand. Man besuchte und veranstaltete Turnbälle und nahm an den Gauturnfesten teil. 1910 wurde der Bau einer eigenen Turnhalle beschlossen, die auf dem Grundstück von Gastwirt Daller, dem Metzgerwirt, errichtet werden sollte. Diese erste Turnhalle am Pfarrweg wurde 1912 errichtet, aber erst 1913 eingeweiht. Das Gebäude diente später noch als Feuerwehrgerätehaus und wurde 1978 abgebrochen.

Während des ersten Weltkriegs fielen die Sitzungen des Vereins aus. 1922 traten die Mitglieder des Fußballklubs Taufkirchen dem Turnverein bei, der sich fortan Turn- und Sport-Verein Taufkirchen nannte. Auch im Zweiten Weltkrieg ruhte der geregelte Vereinsbetrieb.

1946 erfolgte der Neubeginn; 1949 trat dann der Kraftsportclub Taufkirchen mit 49 Mitgliedern geschlossen dem Turn- und Sportverein bei. In den 1950er Jahren erzielte der Verein im Fußball und in der Leichtathletik viele Erfolge. 1959 stieg die erste Fußballmannschaft von der B- in die A-Klasse auf. Aber sie schafften den Klassenerhalt nicht und stiegen bereits ein Jahr später wieder ab. Das führte zu Differenzen zwischen Fußballern und Vereinsführung. Man warf den Verantwortlichen des Vereins vor, zu wenig für die Fußballer getan zu haben. Die Fronten verhärteten sich dermaßen, dass es schließlich zum Bruch und zur Loslösung der Fußballer kam. Am 22. Juli 1960 wurde die Loslösung der Fußballer vom TSV Taufkirchen und damit die Gründung der BSG Himolla beschlossen.

In den folgenden Jahrzehnten stellte sich der TSV immer breiter auf. Neben Handball und Leichtathletik kamen Karate-, Tischtennis und Volleyballabteilungen hinzu, von Rock'n'Roll über Koronargruppen bis hin zu Aerobic und Skigymnastik wurde für alle Interessenten etwas angeboten. Derzeit stehen mehr als 50 Übungsleiter zur Verfügung. Ein ausführlicher Bericht über die Vereinsgeschichte wird beim Festabend am Samstag, 28. April, 19.30 Uhr, im Bürgersaal gezeigt: Dann wird eine Video-Rückschau der vergangenen Jahre geboten, bei der sich mancher Taufkirchener wiedererkennen wird. Und wie es sich bei der sehr aktiven Tanzabteilung des Vereins gehört, kann natürlich auch getanzt werden. Der Eintritt ist frei, der Verein bittet darum, rechtzeitig Tische zu reservieren.

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