Urlaubstimmung vor den Sommerferien:Feiern an der Kapazitätsgrenze

Urlaubstimmung vor den Sommerferien: Seit 24 Jahren Mitorganisator des Sinnflut Kulturfestivals in Erding: Börnie Sparakowski.

Seit 24 Jahren Mitorganisator des Sinnflut Kulturfestivals in Erding: Börnie Sparakowski.

(Foto: Renate Schmidt)

Am Freitag beginnt das 24. Sinnflut Kulturfestival auf dem Erdinger Volksfestplatz. In den vergangenen Jahren ist das zehntägige Festival stets gewachsen, diesmal stößt es an seine Grenzen

Von Debora Schießl, Erding

"Jetzt geht es in die heiße Phase und es wird stressig. Alle Bühnen, Stände und Zelte müssen fertig sein." Das sagen die Organisatoren vom Sinnflut Kulturfestival, das am Freitag, 21. Juli, auf dem Volksfestplatz in Erding beginnt. "Zehn Tage lang gibt ein kreatives und buntes Programm. Für jeden ist etwas dabei und alle Generationen sind willkommen", sagt Peter Feller, der das Festival mit Tochter Lea und Börnie Sparakowski organisiert.

Auf dem gesamten Gelände gibt es Musik, Tanz, Kunst und Budenzauber. Bis Sonntag, 30. Juli, können die Gäste das Festival kostenlos besuchen. Das im vergangenen Jahr vergrößerte Festgelände wird beibehalten. Zum 24. Mal findet das Festival nun statt und seitdem ist es stetig gewachsen. "Aber die Kapazität in Erding ist nun erreicht. Wenn wir noch wachsen wollen, dann müssen wir uns einen zweiten Standort suchen", sagt Feller.

Dabei hat zu Beginn niemand mit einem derartigem Erfolg in Erding gerechnet. "Wir hatten nur einen Anhänger als Bühne und ein paar Sonnenschirme. Die Leute hielten uns für ein paar Hippies und Exoten", erinnert sich Feller. Er wollte mit seinem Freund und Mitorganisator Börnie Sparakowski nicht einsehen, dass die Kreativ-Festivals nur in München sind. "Damals haben wir uns gedacht, so etwas wie Tollwood können wir auch und besser." Gemeinsam sei man dann ins Rathaus und habe die Veranstaltung angemeldet. "Dabei hatten wir eigentlich noch gar keinen Plan, was wir wirklich wollen." Durch Kontakte zur Musik- und Theaterszene konnte man aber ein gutes Programm bieten. Dass es kein Bierzelt, sondern ein Zirkuszelt geben sollte, fanden die Erdinger interessant. Das Festival sprach sich herum und wuchs auf die heutige Größe. Der Name Sinnflut ist seit jeher Programm: "Wir organisieren eine Flut für die Sinne. Es gibt außergewöhnliches Essen, man kann tanzen, Musik hören oder einkaufen", sagt Lea Feller. Aus den vier Mitarbeitern am Anfang ist ein 100-köpfiges Team geworden. "Vor neun Monaten begann die Organisation. Security, Aufbau, Gastronomie, Entertainment, Logistik - das alles kostet viel Zeit", berichtet Lea Feller.

Sie rät das Festival am besten hungrig zu besuchen: "Asiatisch, kolumbianisch, vegan oder ganz traditionell - jeder kommt auf seine Kosten." Wer sein Geld lieber materiell anlege, finde an den Ständen Kleidung, Schmuck und Handwerk.

Die Auswahl der Musiker liegt Sparakowski am Herzen: "Wir bekommen jährlich über 400 Bewerbungen und wählen sorgfältig aus. Dabei achten wir auf Vielfalt, denn wir wollen, dass sich möglichst viele Besucher mit dem Angebot identifizieren können." Außerdem soll in jedem Jahr etwas Neues dabei sein. Wert lege er auf Künstler der Region. "Aber neben lokalen Musikern schauen wir auch immer über den oberbayerischen Tellerrand hinaus", betont Sparakowski. So kommt ein Highlight der Organisatoren in diesem Jahr aus England: Der Blues-Sänger Ben Poole tritt am Samstag, 29. Juli, auf. "Im letzten Jahr steckte er in Frankreich fest und durfte nicht einreisen, da die Grenze wegen dem Terroranschlag in Paris dicht war", erzählt Feller. Umso mehr freue sich das Team in diesem Jahr auf den Auftritt.

Am Eröffnungstag empfiehlt Lea Feller die Taktattackers: "Die spielen einen Mix aus Hip Hop und Reggae. Wird bestimmt gut." Neben den DJs und Bands auf den Bühnen führen im Tanzgarten verschiedene Gruppen und Vereine ihr Programm auf. "Es wird Hip-Hop und Hula getanzt, man sieht Bollywood- und Zirkusgruppen", informiert Sparakowski. In der Sinnflut-Arena in der Eissporthalle sind die Kabarettisten von Altingers Brettel zu sehen: Michael Altinger, Christian Springer, Constanze Lindner und Martin Frank, der Gewinner des Erdinger St. Prosper Kabarett-Publikumspreises 2013. Der zweite Top-Act ist Komiker Günter Grünwald.

Gutes Wetter ist für die Organisatoren ein Bonus, aber nicht unbedingt notwendig. "Vieles ist überdacht, also sind wir gerüstet. Aber wir kennen die Erdinger - die holen ihre Regenjacke raus und feiern weiter", sagt Feller. Ihm sei nur wichtig, dass alles friedlich und harmonisch ablaufe: "Das war aber noch nie ein Problem. Die Urlaubsstimmung kommt von allein."

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