Unterirdische Anlage:Schießkino in Köglreit geplant

Richard Hiermann will auf seinem Grundstück in Köglreit ein unterirdisches Schießkino errichten. Darin könnten sowohl Jäger als auch Polizisten und Mitarbeiter von Sicherheitsdiensten trainieren. Im Raum München - Mühldorf - Rosenheim wäre es das erste dieser Art, sagte Hiermann. Es gebe im bayerischen Raum lediglich eines in Schweitenkirchen und eines in Ulm. Wenn sein Vorbescheidsantrag von der Gemeinde Taufkirchen gebilligt wird, möchte er noch im Herbst den Keller ausheben und in etwa einem Jahr den Schießbetrieb aufnehmen.

Die unterirdische Halle soll auf dem Gelände der bereits bestehenden Tontaubenschießanlage gebaut werden. Die Abmessungen betragen laut Vorbescheidsantrag 46 mal zehn Meter. Die Grundfläche beträgt 760 Quadratmeter, die Geschoßfläche 520 Quadratmeter. Hiermann, der selbst Jäger ist, hat bereits Schießkinos besucht und dabei festgestellt, dass die Wartezeiten, bis man einen Termin bekommt, bis zu drei Monaten betragen. Daher halte er die Nachfrage für groß genug, dass sich eine kommerzielle Nutzung lohnen würde. Allerdings muss er erst einmal investieren: 1,2 Millionen Euro hat Hiermann für das Projekt eingeplant.

In seinem Schießkino wird nicht mit Laserwaffen, sondern mit Munition auf eine Leinwand geschossen, in der zum Beispiel eine Drückjagd gezeigt wird. Nach jedem Schuss kann man den Film anhalten und die Treffer über eine Wärmebildkamera anzeigen. Jäger trainieren in der Regel mit Langwaffen über eine Distanz von 25 Metern, Polizisten üben Bedrohungsszenarien mit Kurzwaffen über kurze Distanzen von wenigen Metern. Auch für Mitglieder von Schützenvereinen sei dieses Training geeignet. Außerdem können auch Laien dort schießen, wenn sie sich eine Waffe leihen und eine Tagesversicherung abschließen. Mit einer Lärmproblematik rechnet Hiermann nicht: Erstens sei die Anlage unterirdisch und sein Anwesen in Köglreit sei das einzige weit und breit.

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