Umzug:Zentral statt dezentral

Neue Organisation der Ebersberger Flüchtlingsunterbringung

An diesem Montag werden die Flüchtlinge, die derzeit in den Containern am Grafinger Gymnasium untergebracht sind, wohl endgültig in die Traglufthalle nach Pliening umziehen müssen. Doch sie werden möglicherweise nicht die einzigen sein, denen ein Ortswechsel und ein Umzug in eine größere Unterkunft bevorsteht. Derzeit seien "generell alle Unterbringungsformen auf dem Prüfstand", heißt es aus dem Landratsamt. Welche Folgen das genau haben wird und welche Unterkünfte im Landkreis noch erhalten bleiben, das kann allerdings auch Landratsamts-Sprecherin Evelyn Schwaiger derzeit noch nicht sagen: "Derzeit wird durch das bayerische Sozialministerium der Bedarf an unterschiedlichen Unterkunftsformen geprüft und ein Gesamtkonzept der Unterbringung erstellt. Eine Rückmeldung an die Kreisverwaltungsbehörden ist noch nicht ergangen."

Allerdings ist bereits klar, wo der Weg in etwa hinführt. In einem Brief an die Helfer, die gegen die Verlegung der Grafinger Flüchtlinge nach Pliening protestiert haben, schreibt ein Sprecher der Regierung von Oberbayern, dass eine "grundlegende Anpassung" bei der Flüchtlingsunterbringung angesichts der stark zurückgegangenen Zugänge notwendig sei. Unter anderem habe der Ministerrat vor wenigen Wochen angesichts der aktuellen Entwicklung den Beschluss gefasst, "dass auch bisher in dezentralen Unterkünften Untergebrachte in Gemeinschaftsunterkünften in Trägerschaft der Regierung zu beherbergen sind".

Im Augenblick gibt es im Landkreis noch viele dieser dezentraler Unterkünfte: 49 verschiedene Standorte gibt es in den Gemeinden, die Quartiere sind sehr unterschiedlich: Einige Flüchtlinge können zu zweit in einer Wohnung leben, andere sind in der Traglufthalle in Pliening untergebracht, die theoretisch Kapazitäten für bis zu 300 Menschen bietet. 1477 Flüchtlinge leben derzeit im Landkreis, davon sind 1216 noch im Asylverfahren. Hinzu kommen 111 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge.

Nach Angaben von Evelyn Schwaiger ergibt sich die Notwendigkeit eines Umzugs meist relativ kurzfristig. Einige Tage vorher bekämen die Bewohner eine Umzugsaufforderung; Mitarbeit des Teams Asyl im Landratsamt unterstützten dann die Asylbewerber beim Umzug. Je nach Anzahl der Menschen, die umziehen, werden Autos des Landratsamtes oder ein Bus eingesetzt.

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