Üble Masche:Betrüger nehmen Rentnerin aus

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Angebliche Polizisten erbeuten gesamtes Sparguthaben

Betrüger haben eine ältere Rentnerin in Dorfen um ihr gesamtes Sparguthabens in Höhe von 15 000 Euro gebracht. Wie die Polizei mitteilt, wurde sie zunächst von einer Frau auf dem Festnetz angerufen. Sie gab sich als Polizeibeamtin der Polizeiinspektion Dorfen aus. In einem stundenlangen Telefonat habe sie sich das Vertrauen der Bürgerin erschlichen.

Nachdem die falsche Polizeibeamtin dies erreicht habe, sei das Telefonat teilweise von einem angeblichen Kollegen übernommen worden. Dieser überredete die Rentnerin schließlich zur Abhebung ihres Sparguthabens. Als Geschichte habe man ihr folgendes aufgetischt: Die Polizei habe angeblich zwei Rumänen festgenommen, die einen Adresszettel bei sich gehabt hätten. Auf dem Zettel auch ihre Adresse. Die Rumänen, beides Einbrecher, hätten den Zettel von einem Spitzel der Bank. Deswegen müsse die Rentnerin ihr Guthaben abheben und zwecks Präparierung der Polizei übergeben, damit der Spitzel aufgedeckt werde. Sie bekomme das Geld gleich wieder zurück.

Obwohl die Geschichte nicht sonderlich logisch war, so die Polizei, überzeugte sie doch die Rentnerin, die ihre 15 000 Euro abhob. Ein weiterer unbekannter Täter nahm an der Wohnung der Frau dann das Geld in Empfang und verschwand.

Die Polizei weist erneut darauf hin, dass Polizeibeamte niemals um Geldbeträge bitten und auch niemals unter der Polizeinotruf-Nummer 110 anrufen. Im Fall der Dorfener Rentnerin war die angebliche Notrufnummer als 08081-110 im Display angezeigt. Eine Manipulation der Telefonnummer - sogenannte gespoofte Telefonnummern - sei technisch heute kein Problem. Die Betrüger würden im Übrigen professionell, durchdacht und zielgerichtet agieren. Meist sitzen die Anrufer in Callcentern im Ausland. Der Dorfener Fall sei aber kein Einzelfall. So oder ähnlich versuchten derzeit Trickbetrüger im gesamten Bundesgebiet vorwiegend ältere Menschen um ihre Ersparnisse zu bringen. Sogar vermeintliche Haftbefehle seien schon verschickt worden, mit dem Hinweis, diese seien nur durch das Zahlen einer hohen Summe abzuwenden. Die Fälle häuften sich.

Deshalb rät die Polizei dringend, bei zweifelhaften Anrufen mit Geldforderungen, immer die Polizei vor Ort über deren normale Rufnummer der Inspektionen, oder die Notrufnummer 110 wählen und nachfragen.

© SZ vom 10.08.2017 / wil - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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