Eine Hymne für Taufkirchen:"Gemeinsam stark und nicht allein"

Josef Niedermeier und Andrea Traber haben eine Hymne für die Gemeinde geschrieben

Von Thomas Daller, Taufkirchen

Die Idee entstand vor zwei Jahren, als Josef Niedermeier hörte, dass ein Schützenverein ein Vereinslied komponiert hat. Da kam ihm der Einfall mit der Hymne, einer Hymne für Taufkirchen. Damals hat er begonnen, den Rohtext zu verfassen. Er hat ihn gegenlesen lassen, konstruktive Kritik aufgegriffen und weiter daran gefeilt. Dann hat er die Taufkirchener Musikerin Andrea Traber gefragt, ob sie interessiert sei, die Melodie zu schreiben. Die beiden kennen sich schon lange und sie hat zugesagt. Nun ist das Werk fertig und soll am kommenden Sonntag, 10. Dezember, 18.30 Uhr, im Festsaal des Taufkirchener Wasserschlosses uraufgeführt werden.

"Zwischen Wäldern, Fluren, Auen, wo Menschen auf die Zukunft bauen, wo Bäche finden sich vereint in der Vils und stolz erscheint: das Schloss, auf Wasser groß und schön - all dies soll für den Ort hier steh!" So beginnt die erste der vier Strophen der Taufkirchener Hymne. Kernthema des Textes ist der Zusammenhalt und das Miteinander: "Gemeinsam stark und nicht allein", lautet die letzte Zeile der ersten und der zweiten Strophe, "heißt es doch zusammenstehn" endet die dritte und mit den Worten "Zusammenhalt - Gemeinsamkeit" schließt die vierte Strophe ab. Der rote Faden ist ein solidarisches Taufkirchen.

Niedermeier sagt, es gebe lediglich ein oder zweimal im Jahr Anlässe, eine Gemeindehymne zu spielen beziehungsweise zu singen. Beim Neujahrsempfang der Gemeinde könne er es sich beispielsweise vorstellen, oder anderen festlichen Gelegenheiten, bei denen man mit Böllerschützen und Bayernhymne zu feiern pflege. Er habe versucht, den Text möglich zeitlos zu gestalten. So habe er beispielsweise auch das Mehrgenerationenhaus thematisiert und daraus "ein Haus für Alt und Jung" gemacht.

Die Melodie sei schwer zu beschreiben, sagte Niedermeier. Die Komponistin Andrea Traber habe sich dabei an keinerlei bestehenden Hymnen orientiert. Sie sollte feierlich, aber auch flott sein, und möglichst ein Ohrwurm werden. Bei der Uraufführung werde sie Traber auf dem Klavier spielen und der Chor dACor Isen werde den Text singen. Theoretisch könnte man die Hymne aber auch für eine Blaskapelle umschreiben, so Niedermeier. Aber bevor man weitere Schritte unternehme, wolle man erst auf das Echo der Bürgerschaft warten, wenn die Hymne am Sonntag aufgeführt werde. Ein bisschen bange ist ihm schon dabei, weil man schnell als "G'scheidmacher" diffamiert werde. Es gehe ihm dabei aber nicht um seine Person, sondern um die Sache: "Man sieht eine Lücke im Kulturbetrieb und die füllt man aus."

Niedermeier zählt zu jenen Taufkirchenern, die sich seit Jahrzehnten ehrenamtlich in der Gemeinde engagieren. 18 Jahre war er Bezirksschützenmeister und darüber hinaus war er Gründer des Schloss-Fördervereins. Als der Verein 1997 gegründet wurde, hatte die Idee, das Schloss in kommunales Eigentum zu überführen, noch keinerlei Aussicht auf Erfolg. Niedermeier war zusammen mit Bürgermeister Franz Hofstetter maßgeblich daran beteiligt, dass die ersten Zuschüsse für eine Renovierung flossen und er rührte unermüdlich die Werbetrommel für diesen Gedanken, bis aus dieser kühnen Idee heuer tatsächlich Realität geworden ist. In diesem Sinne will er auch keinen Lohn für die Hymne. Von dem Verkauf der Notenblätter durch die Gemeinde erhalte lediglich Andrea Traber einen kleinen Obolus für ihre Mühe beim Komponieren. Niedermeier verzichtet, den Erlös soll der Schloss-Förderverein erhalten.

Josef Niedermeier sagte, dass die positive Entwicklung der Gemeinde Taufkirchen in den vergangenen 20 Jahren sein ehrenamtliches Engagement beflügelt habe. Was Bürgermeister Franz Hofstetter in dieser Zeit geschaffen habe, finde er herausragend und deswegen mache es ihm auch Spaß, seinen Teil dazu beizutragen.

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