Taufkirchen:Das volle Programm

Das Mehrgenerationenhaus Taufkirchen hat die Aufnahme in das neue Förderprogramm des Bundes geschafft. In diesem Haus ist immer was los.

Thomas Daller

Das Mehrgenerationenhaus Taufkirchen hat Grund zum Feiern: Es zählt zu den 450 Mehrgenerationenhäusern in Deutschland, die aus 650 Bewerbern für das "Aktionsprogramm II" ausgewählt wurden und wegen ihres überzeugenden Konzeptes nun drei weitere Jahre gefördert werden. Bei einem Sektempfang im Mehrgenerationenhaus stießen Leiterin Maria Irl und Bürgermeister Franz Hofstetter auf den Erfolg des Hauses an und stellten die Schwerpunkte des neuen Konzeptes vor.

Taufkirchen: Vorbildlich: Maxi aus der 6a der Realschule Taufkirchen gibt seine Kenntnisse weiter.

Vorbildlich: Maxi aus der 6a der Realschule Taufkirchen gibt seine Kenntnisse weiter. 

(Foto: Renate Schmidt)

Hofstetter erinnerte an die Anfänge des Mehrgenerationenhauses, als es mit dem ersten Konzept in das Aktionsprogramm I aufgenommen wurde und die damalige Familienministerin Ursula von der Leyen nach Taufkirchen kam, um zu gratulieren. "Auch damals sind wir nicht nach dem Zufallsprinzip reingerutscht, sondern weil wir ein überzeugendes Konzept hatten", sagte Hofstetter. "Wir waren furchtbar stolz." Er dankte den 35 Mitarbeiterinnen und den zahlreichen Ehrenamtlichen; "Sie machen dieses Haus so lebendig".

Maria Irl sprach von einem "Haus, das niemals schläft": Neben den Betreuungszeiten würden auch noch verschiedene Projekte am Abend laufen. Eines der Kernziele des alten Programms sei es gewesen, die Senioren erst einmal ins Haus zu bekommen. "Das geht nicht von selbst, es muss ein gemeinsames Interesse vorhanden sein, ein gut laufendes Projekt." Neben der Seniorensprechstunde habe sich der PC-Kurs für Senioren zu einem Renner entwickelt, der von der IT-Gruppe der Realschule betreut werde. Darüber hinaus habe man einen runden Tisch für Elternbeiräte eingerichtet, trete als Gastgeber beim Neubürgertag auf und biete sowohl die Ausbildung von Brückenzeitenbetreuern und Deutschkurse mit Kinderbetreuung an.

Ab 2012 soll es eine Neuausrichtung mit mehreren Schwerpunkten geben: "Wir mussten uns mit einem dicken Wälzer bewerben", sagte Irl. "Das Förderprogramm will immer was Neues in den Kommunen anstoßen." Einer der neuen Schwerpunkte ist das Thema Alter und Pflege. Dazu ist der Aufbau einer Gruppe für Menschen mit Demenz geplant sowie eine Gesprächsgruppe für pflegende Angehörige. Weitere Schwerpunkte sind Integration und Bildung sowie freiwilliges Engagement. Außerdem soll es einen Schwerpunkt haushaltsnahe Dienstleistungen geben, der Familien entlasten soll. Als neues Angebot soll es eine Ferienbetreuung für Grundschüler geben: "Es gibt ja 14 Wochen Ferien und die meisten Eltern haben nicht so lange Urlaub - es sei denn, sie sind Lehrer", sagte Irl.

Die Leiterin des Mehrgenerationenhauses stellte auch ihre Nachfolgerin vor, die sie von 1. April an vertreten wird, wenn Irl in Elternzeit geht. Es handelt sich um Katharina Gaigl, die zusammen mit Sabine Hartmann die Generationenprojekte im Haus übernehmen wird. Gaigl wohnt in Schwindegg, ist gelernte Krankenschwester und hat nach ihrer Elternzeit Pflegemanagement studiert. Im vergangenen Jahr hat sie ihr Master-Studium "Management von Sozial- und Gesundheitsbetrieben" abgeschlossen. Seither hat sie in einem Altenheim als stellvertretende Pflegedienstleiterin gearbeitet. Ein privater Besuch mit ihren Kindern im Altenheim sei der Auslöser ihres Interesses am Generationen-Thema gewesen: Ihre Kinder hätten erschrocken auf alte Menschen reagiert und ihr sei klar geworden, wie wenig Möglichkeiten der Begegnung für Jung und Alt es gebe.

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