Steigerung dreimal so hoch:Seltsame Preispolitik

Dorfener SPD schreibt Brief an Bahnchef Lutz

Die Dorfener SPD hat sich mit einem offenen Brief an der Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bahn, Richard Lutz, gewandt, weil die Bahnpreiserhöhung auf der Strecke zwischen Dorfen und München weit über dem angekündigten Tarifsprung liegen: Die Steigerung beträgt nicht 1,9 Prozent, sondern 6,5 Prozent und ist damit mehr als dreimal so hoch, wie von der DB angegeben.

Namens der Dorfener SPD wendet sich Stadtrat Heiner Müller an den Bahnchef. Er weist vorab darauf hin, dass es in Dorfen viele treue Bahnkunden gebe, die diese Frage bewege. Jeder sehe Bahnpreiserhöhungen ein, wenn allgemein die Kosten steigen. Und eine jährliche angemessene Erhöhung sei auf jeden Fall besser als ein "riesiger Tarifsprung" alle fünf Jahre, der die Kundschaft erschrecke. Daher habe es den Dorfener Bahnkunden auch eingeleuchtet, als die Bahn eine durchschnittliche Preiserhöhung um 1,9 Prozent angekündigt habe. Heiner Müller: "Mehr als verwunderlich ist allerdings die Tatsache, dass die Preissteigerung für die Bahnkunden auf unserer Strecke ein ganz anderes Bild zeigt. Wer seit Dezember von Dorfen nach München fährt, zahlt nämlich nicht 1,9 Prozent, sondern 6,5 Prozent mehr. Eine Fahrt zum Ostbahnhof kostet beispielsweise statt bisher 10,80 Euro nun 11,50 Euro. Die Steigerung ist also mehr als dreimal so hoch wie von der DB angegeben."

Auch durch irgendwelche Sonderfaktoren, wie eine Angebotsverbesserung, könne diese massive Preiserhöhung nicht erklärt werden. Denn der Fahrplan, mit dem die Dorfener durchaus zufrieden sein könnten, habe sich nicht verändert. Die Energiekosten könnten ebenfalls kein Grund sein, denn die Treibstoffpreise für diese dieselbetriebene Strecke lägen seit drei Jahren in etwa auf dem gleichen Niveau.

Müller: "Warum also müssen wir Dorfner nun so eine ungewöhnlich große Preiserhöhung von 6,5 Prozent hinnehmen, wenn doch allgemein von den Bahnkunden nur 1,9 Prozent mehr verlangt werden und es im Fernverkehr sogar nur eine Erhöhung um 0,9 Prozent gegeben hat?" Er erwarte die Antwort des Bahnchefs "mit großem Interesse", schreibt Müller abschließend.

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