Stadtwerke Dorfen:Hoffnungsvoll aufgestellt

Stadtwerke Dorfen: Klaus Steiner: "Heute wird keiner mehr bestreiten, dass das ein vernünftiger Anschluss ans Internet zur Daseinsvorsorge gehört. Der flächendeckende Aufbau eines Glasfasernetzes ist eine Entscheidung der Solidargemeinschaft, die sagt, wir machen das."

Klaus Steiner: "Heute wird keiner mehr bestreiten, dass das ein vernünftiger Anschluss ans Internet zur Daseinsvorsorge gehört. Der flächendeckende Aufbau eines Glasfasernetzes ist eine Entscheidung der Solidargemeinschaft, die sagt, wir machen das."

(Foto: Renate Schmidt)

Die Stadtwerke Dorfen gehen mit einem neuem Führungsteam ans Werk

Von Florian Tempel, Dorfen

Seit 1. Dezember 2016 ist Klaus Steiner Geschäftsführer der Stadtwerke Dorfen. Nach etwas mehr als 100 Tagen auf dem Chefsessel des kommunalen Unternehmens hat er in einem Pressegespräch eine erste Bilanz gezogen und einen Ausblick auf die bevorstehenden Projekte und Aufgaben e gegeben - wie es bei den Stadtwerken personell, inhaltlich und konzeptionell weiter gehen wird.

Nach dem Weggang von Steiners Vorgänger Karl-Heinz Figl ist nun auch die langjährige Nummer zwei der Stadtwerke, der Technische Leiter Wilhelm Haunolder, "auf dem Weg in den verdienten Ruhetand", sagte der neue Geschäftsführer. Somit war das Anlass und Gelegenheit, das Führungsteam komplett neu aufzustellen. Als neuer Technischer Leiter übernimmt der Elektroingenieur Alois Huber, der seit vier Jahren bei den Stadtwerken ist, die Verantwortung für die Netze und technischen Anlagen. Ein sehr umfangreiches Aufgabengebiet, da die Stadtwerke Wasser, Strom, Gas, Nahwärme, Glasfaser und Elektroinstallationen anbieten.

Der gelernte Bankkaufmann Georg Nagl - seit einem Jahr im Betrieb - ist seit der Betriebsversammlung vor zwei Wochen Vertriebsleiter der Stadtwerke. Vertrieb, Marketing und Öffentlichkeitsarbeit seien bislang "etwas unterrepräsentiert gewesen", sagte Steiner, und müssten nun ausgebaut werden. Nagl sei nun zum Beispiel dabei, für Betriebskunden die verschiedenen Sparten-Angebote "gebündelt" noch attraktiver zu machen. Privatkunden sollen über Bonussysteme und spezielle Produktkombinationen profitieren. Nagl wird auch den Kundenservice leitet. Im Gebäude der Stadtwerke an der Ecke Haager Straße und B 15 werde demnächst das Erdgeschoss umgebaut, um einen offenen und barrierefreien Kundenbereich einzurichten, sagte Steiner.

Auf die Frage nach einem Umzug der Stadtwerke oder zumindest des technischen Bereichs an einen anderen, nicht so zentralen Standort wie bislang, sagte Steiner, dass es dazu keine Überlegungen gebe: "Uns setzt da auch niemand unter Druck." Huber und Nagl befanden, dass die gut erreichbare Lage der Stadtwerke in Dorfen ein Pluspunkt sei, dem man nicht ohne Not aufgeben sollte.

Den erst 27-jährige Sebastian Heiß stellte Steiner als zukünftigen Leiter des kaufmännischen Bereichs der Stadtwerke Dorfen vor. Heiß ist seit zwei Jahren im Betrieb, seit die Sparte Glasfaser gegründet und aufgebaut wurde. Er absolviert derzeit berufsbegleitend den Master-Studiengang "Europäisches Energiemanagement" in Kufstein. Nach dem Abschluss seines Studiums, Mitte kommenden Jahres, soll er dann unter Anderem den Ein- und Verkauf von Strom verantworten. Außerdem soll er die Einführung zeitgemäßer digitaler Möglichkeiten und Angebote für Kunden und interne Abläufe betreuen. Als junger Mensch habe er auf diesem Gebiet einen nicht einholbaren Verständnisvorsprung, so Steiner.

Den weiteren Ausbau des Glasfasernetzes der Stadtwerke nannte Steiner "eine Riesenherausforderung". Derzeit wartet und hofft man, dass der Zuschussantrag der Stadt zur Förderung des weiteren Ausbaus mit einem positiven Bescheid endet. Die Nachbargemeinde Taufkirchen hat unlängst 1,9 Millionen Euro vom Bund bewilligt bekommen. In Dorfen könnte man neben der Förderung durch den Bund noch eine weitere Million Euro vom Freistaat erwarten. Dass der Breitbandausbau auf dem Land mit so viel Steuergeld subventioniert werde, zeige eines deutlich, sagte Steiner: "Heute wird keiner mehr bestreiten, dass das ein vernünftiger Anschluss ans Internet zur Daseinsvorsorge gehört. Der flächendeckende Aufbau eines Glasfasernetzes ist eine Entscheidung der Solidargemeinschaft, die sagt, wir machen das." In Wasen- und Grüntegernbach wird es - dank der Stadtwerke, die für die untätige Telekom eingesprungen sind - schon im April schnelles Internet geben.

Auch so sind in diesem Jahr schon Investitionen in einer Gesamthöhe von 2,7 Millionen Euro geplant, erklärte Steiner. Der allergrößte Teil davon sei "Geld, dass hier in Dorfen in die Wertschöpfung gesteckt wird". Beim Nahwärmenetz wolle man die Wärmeerzeugung und das Netz optimieren. Etwas Unbezahlbares klappe bereits ganz gut: Die Zusammenarbeit im Stadtrat und Aufsichtsrat "läuft atmosphärisch sehr angenehm".

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