Souveränität beeinträchtigt:Entgegenkommen

Trachtler müssen statt zehn nur drei Veranstaltungen dulden

"Wir haben uns ein bisserl in unserer Souveränität beeinträchtigt gefühlt und wollten deshalb den mit der Gemeinde unterschriebenen Darlehensvertrag über 50 000 Euro zurück abwickeln." So recht kann Paul Adelsberger, der zweite Vorsitzende des Volkstrachtenvereins Wartenberg deshalb die Aufregung im Gemeinderat und die Aussagen über "harte Verhandlungen" nicht verstehen. Konkret geht es um zehn Veranstaltungen im neuen Vereinsheimsaal, die sich die Gemeinde als Gegenleistung der Trachtler für das Darlehen in den Vertrag schreiben hat lassen. Zehn erschien dem Vorstand des Vereins im Nachhinein als zu viel, weshalb sie lieber das Geld anderweitig auftreiben wollten, um die ganze Hoheit über ihren Saal haben zu können. Der Gemeinderat hat jetzt vorgeschlagen, die Zahl auf maximal drei Veranstaltungen, unter anderem die Bürgerversammlung, zu reduzieren und das Darlehen zu belassen.

"Damit können wir leben", sagt Paul Adelsberger. Aber zehn im Jahr seien bei allen auf Unbehagen gestoßen, weshalb man vorgeschlagen habe, das erhaltene Darlehen jetzt schon abzulösen und nicht in den nächsten zehn Jahren und den Vertrag aufzuheben. "Das Geld hätten wir in dem Fall durch Darlehen einiger Mitglieder aufgebracht", sagt Adelsberger. Als der Vertrag damals von der Gemeinde erstellt worden sei, sei niemand vom Verein dabei gewesen, was wohl ein Fehler gewesen sei.

Dass zehn Veranstaltungen vielleicht ein bisserl zu viel gewesen sind, sahen einige Gemeinderäte ein. Aber es wurde auch darauf verwiesen, dass der Verein nicht nur von der Kommune das Grundstück am Sportplatzgelände kostenlos überlassen bekommen habe, sondern auch einen Zuschuss von 175 000 Euro erhalten habe und es deshalb auch eine "moralische Verpflichtung" gebe, zumindest dem Markt bei einigen Veranstaltungen aus der Not zu helfen, da der Reitersaal erst nach einer Sanierung wieder vollständig als Veranstaltungsort zur Verfügung stehe. "Die Sanierung wurde aber damals mit dem Hinweis auf den neuen Saal im Vereinsheim der Trachtler abgelehnt", sagte Bürgermeister Manfred Ranft (FW). Aber noch könne man dies ändern. "Der Reitersaal ist noch nicht abgerissen."

Sepp Korber, der Vorsitzende des Volkstrachtenverein, hatte damals im Zuschussantrag an die Gemeinde auf den sanierungsbedürftigen Saal hingewiesen und den Trachtlersaal mit Platz für rund 180 bis 190 Leute als Alternative ins Gespräch gebracht. "Natürlich kann auch jeder Wartenberger Verein zu uns kommen, und fragen, ob er den Saal mieten kann", sagt Adelsberger.

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