Sonnwendfeiern im Landkreis:Feuer und Flamme

Wintersonnwendfeuer, Auf der Eierwiese, Grünwald

Riesige Lagerfeuer verfügen über eine immense Anziehungskraft. Da ist es auch egal, ob die Nacht warm oder eher kühl ist, solange es nicht in Strömen gießt.

(Foto: Florian Peljak)

In vielen Gemeinden wird in den kommenden Tagen wieder ganz traditionell gefeiert. Damit sich nicht so viele Feste überschneiden, verteilen die Veranstalter die Termine auf mehrere Wochen

Von Debora Schießl, Erding

Es sind die Tage, an denen die Lagerfeuer-Fans voll auf ihre Kosten kommen: Burschenvereine, Schützen und Feuerwehren feiern die bevorstehende Sommersonnenwende am 21. Juni mit riesigen Feuern - nicht nur am eigentlichen Tag der Sonnenwende, sondern teilweise vorher, teilweise nachher. Für die Organisatoren bringt die Vorbereitung viel Arbeit mit sich, und manch einer hat besondere Herausforderungen zu bewältigen. Zum Beispiel die Freiwillige Feuerwehr in Eitting, die wegen der Nähe zum Flughafen München besondere Sorgfalt walten lassen muss.

"Da das Feuer bis zu vier Metern hoch ist, mussten wir das erst mit dem Flughafen abklären", sagte Klaus Fuchs, der Vorsitzende der Freiwilligen Feuerwehr. Man müsse darauf achten, dass der Flugverkehr nicht gestört werde. Trotzdem sieht er die Vorbereitungen gelassen, wie er sagt: "Ich habe schon mehr als zwanzig Jahre Erfahrung, da bekommt man Routine. Noch ist nichts schief gegangen." Da die Sonnwendfeier in diesem Jahr auf einen Mittwoch fällt, hat die Eittinger Feuerwehr das Fest auf Samstag, 24. Juni, verschoben. "Dann können am Wochenende mehr Besucher mitfeiern", sagt Fuchs.

Ähnlich denkt auch die Katholische Landjugend (KLJB), die in Taufkirchen das Sonnwendfeuer organisiert. "Wir haben einen späten Termin am 30. Juni gewählt, dann kommen wir nicht mit anderen Gemeinden in Konflikt", so Christian Wegmann der KLJB. Da die Feier wieder beim Taufkirchener Pfarrheim stattfindet, müsse aus Platz- und Sicherheitsgründen auf ein großes Feuer verzichtet werden. "Aber das machen wir mit Deko, Lampions und vielen Lichtern wett. Außerdem sind wir wetterunabhängig und können bei Regen einfach im Pfarrheim unterkommen", sagt Wegmann. Er hofft auf drei- bis vierhundert Gäste, wie er sagt.

Gleich mehrere Ausweichtermine musste die Gemeinde Buch am Buchrain festlegen, denn "noch ist nicht sicher, ob das Sportgelände für das Sonnwendfeuer am 24. Juni schon fertig geteert ist". Deswegen müsse laut Organisatorin Marianne Köck vom Schützenverein Buchenlaub das Fest vielleicht auf den 30. Juni oder 1. Juli verschoben werden. "Oder wir müssen den Veranstaltungsort wechseln. Das entscheidet sich alles erst in der nächsten Woche", so Köck.

Die einzige Unsicherheit des Burschenvereins Finsing ist das Wetter. "Sonst hat wieder mal alles reibungslos bei der Vorbereitung funktioniert", sagt der Vorsitzende Christian Winterstein. Wie immer seien Holzspenden unabdingbar, und auch dieses Jahr sei wieder genug zusammen gekommen. Laut Winterstein wolle man Rücksicht auf andere Vereine nehmen. "Deswegen findet das Sonnwendfeuer schon am 17. Juni statt, damit sich weniger Feste überschneiden."

Bei einem Thema sind sich alle Gemeinden einig: dem Wunsch nach Sicherheit. Kreisbrandrat Willi Vogl gibt Entwarnung, denn "einen größeren Vorfall oder Brand gab es noch nicht". Werden alle Vorschriften eingehalten, gebe es keinen Grund zur Sorge. Zwar komme es "schon mal vor, dass die Feuerwehr ausrücken muss. Aber dann ist es oft falscher Alarm, weil jemand die Sonnwendfeuer aus der Ferne für einen tatsächlichen Brand gehalten hat", so Vogl. Auch Anton Altmann, der Leiter der Polizeiinspektion Erding, sieht die Lage entspannt: "Alle Jahre hat es bisher gut funktioniert, und es gab keine größeren Vorkommnisse." Polizeilich seien die Sonnwendfeiern laut Altmann "kaum relevant".

Die Sommersonnenwende am 21. Juni ist der längste Tag des Jahres: In Erding zeigt sich die Sonne an diesem Tag bereits um 5.11 Uhr und geht erst wieder um 21.17 Uhr unter. Durch die lange Zeit der Dämmerung wirkt der Tag zusätzlich noch länger. Offiziell markiert die Sonnenwende den Beginn des astronomischen Sommers. Der Brauch, diesen Tag mit einem Fest zu feiern, geht bis in die vorchristliche Zeit zurück. Das Feuer wird seit der Christianisierung Europas auch Johannifeuer genannt, da die Feuer mit der Geburt von Johannes dem Täufer am 24. Juni verbunden werden.

Weitere Sonnwendfeiern finden statt in Finsing am Sauriaßl am Samstag, 17. Juni (Ausweichtermin Samstag, 24. Juni); in Forstern im katholischen Pfarrgarten am Freitag, 23. Juni (Ausweichtermin Freitag, 30. Juni); in Fraunberg am Spielplatz am Freitag, 23. Juni; in Moosen am Feuerwehrgerätehaus am Freitag, 23. Juni, um 18.30 Uhr; in Walpertskirchen bei Eschbaumer am Freitag, 23. Juni, um 20 Uhr; in Reithofen am Dorfweiher am Samstag, 24. Juni, 17 Uhr (Ausweichtermin Samstag, 1. Juli); in Eichenried am Feuerwehrhaus am Samstag, 24. Juni, um 18 Uhr; in Wartenberg am Nikolaiberg am Samstag, 24. Juni, 18 Uhr; in Lengdorf am Thanner Kreuz am Samstag, 24. Juni, um 19 Uhr; in St. Wolfgang am Burdberg am Samstag, 24. Juni, um 20 Uhr und in Salmannskirchen am Kirma-Hof am Samstag, 1. Juli, um 19.30 Uhr.

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