Sicherheit:Brandschutz bremst Abschiedsfeier aus

Alte Halle

Nicht nur die Alte Halle, auch die Gaststätte Bratpfandl müssen nicht nur brandschutztechnisch saniert werden, derzeit laufen die Überlegungen, wie.

(Foto: Lukas Barth)

Eigentlich wollte Pfarrer Henninger in der Alten Halle feiern, dort dürfen die 350 geladenen Gäste aber nicht hinein

Die Alte Halle im Neufahrner Ortszentrum ist ein beliebter Veranstaltungssaal, in dem auch Hochzeiten und größere Kulturveranstaltungen stattfinden. Zu groß dürfen sie allerdings nicht sein: Aus Brandschutzgründen sind maximal 200 Personen zugelassen. Dass dieser Richtwert auch wirklich eingehalten werden sollte, hat ein Sachverständiger unlängst der Gemeinde noch einmal "dringend ans Herz gelegt", wie Rathaus-Sprecherin Nicole Dobner sagt. Da werden keine Ausnahmen gemacht.

Das musste jetzt auch der evangelische Pfarrer Reinhold Henninger erfahren, der in wenigen Wochen nach 23 Jahren in Neufahrn in den Ruhestand geht. Die Abschiedsfeier für ihn und seine Frau, die ebenfalls Pfarrerin ist, sollte in der Alten Halle und damit in direkter Nachbarschaft der evangelischen Auferstehungskirche stattfinden. Vor kurzem hat ihm Bürgermeister Franz Heilmeier (Grüne) aber mitgeteilt, dass das nun doch nicht möglich sein wird. Während anfangs von 180 bis 200 Gästen die Rede gewesen sei, würden mittlerweile 350 erwartet, erklärt Nicole Dobner. So viele Leute hätten einfach nicht Platz, und es wäre auch mit Blick auf den Brandschutz "nicht zu verantworten".

Das Gebäude ist mittlerweile knapp 100 Jahre alt. Mitglieder des 1919 gegründeten TSV Neufahrn hatten es einst als Sporthalle errichtet. Später wurde es umgebaut und erweitert. Mittlerweile hat der Großverein eine moderne Halle im Sport- und Freizeitpark, und die Alte Halle gehört der Gemeinde, die sie als Kultur- und Veranstaltungsraum nutzt. Das dazugehörige Lokal ist verpachtet.

Aktuell beschäftigt die Gemeinderäte zum Beispiel die Frage, wie die Küche umgerüstet werden muss, um auch künftig den Anforderungen gerecht zu werden. In dem Zusammenhang war auch ein Brandschutzgutachter in dem Gebäude und hat dabei eben auch ausdrücklich noch einmal darauf hingewiesen, dass wirklich nicht mehr als 200 Personen in die Halle sollten.

Pfarrer Henninger hat mittlerweile umdisponiert. Die Abschiedsfeier am 31. Oktober wird in die Aula des Gymnasiums verlegt. Gleiches gilt für den Gottesdienst, der eigentlich in der evangelischen Auferstehungskirche stattfinden sollte. Mit der Verlegung soll vermieden werden, dass die Gäste sich nach der Messe noch einmal ins Auto setzen oder zu Fuß zeitraubende Wege zurücklegen müssen. Trotz der etwas widrigen Umstände bleibt es für die Henningers aber bei ihrem Vorhaben, "einen wunderbaren Nachmittag miteinander zu feiern, der uns sicherlich in bester Erinnerung bleiben wird".

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