Seniorenbürgerversammlung:Eine konventionelle Beerdigung muss nicht mehr sein

Buergerversammlung im Heiliggeist

Oberbürgermeister Gotz stellte sich bei der Bürgerversammlung für Senioren im Heiliggeist-Stift den Fragen der Teilnehmer.

(Foto: Stephan Görlich)

In der Erdinger Bürgerversammlung im Heiliggeist-Altenheim wird die Forderung nach anonymer Bestattung laut

Auch im fortgeschrittenen Alter möchten die Menschen sich gerne vergewissern, dass alles in Ordnung ist im kommunalen Umfeld. Zu diesem Zweck hält der Erdinger OB Max Gotz (CSU) seit ein paar Jahren auch Seniorenbürgerversammlungen ab - in diesem Jahr im Heiliggeist-Altenheim im Stadtpark, das sich in städtischer Trägerschaft befindet. Die Versammlung begann mit Rücksicht auf den Tagesablauf der älteren Bürger bereits um 15 Uhr. Dabei legte Gotz seinen aufmerksamen Zuhörern die Haushaltszahlen vor, die von einer soliden Finanzplanung zeugen, er präsentierte geplante und abgeschlossene Baumaßnahmen wie die Sanierung des Kronthaler Weihers, und erläuterte weitere Schwerpunkte der städtischen Politik. So erfuhren die Senioren aus erster Hand, dass die Stadt Erding für die Sanierung der Mittelschule am Lodererplatz 22 Millionen Euro ausgeben möchte, dass das Bayerische Rote Kreuz in dem denkmalgeschützten Haus am Rätschenbach 12 bald eigene Angebote präsentieren kann und wie es mit der Bauleitplanung am Poststadl, in der Sandgrubensiedlung und am Thermengarten aussieht. Gotz erklärte den Zuhörern, dass auch für die Sanierung und Erweiterung des Rathauses in den kommenden Jahren acht Millionen Euro ausgegeben werden müssten. Alle Bürger würden es genießen, dass im Erdinger Rathaus "alles unter einem Dach" erledigt werden könne. Deswegen sei eine Erweiterung nun so wichtig. Die Stadt Erding hat dazu bereits das Haus gegenüber dem Rathaus an der Landshuter Straße gekauft, dort residierte bis vor einigen Monaten die Erdinger Filiale der Hypo-Vereinsbank. Damit die Bürger künftig individuell und unter Wahrung des Datenschutzes beraten werden können, sei diese Erweiterung überfällig. In Kürze werde mit den Bauarbeiten an der Landshuter Straße begonnen. Die Zuhörer im Speisesaal des Altenheims nahmen die Nachrichten mit Gelassenheit zur Kenntnis.

Bei Seniorenbürgerversammlungen kommen aber auch andere Fragen zur Sprache als bei den weiteren Bürgerversammlungen. Es geht nicht nur um Wege und Straßenübergänge, die für ältere Menschen gefährlich sind. Ruth Preuße mahnte an, dass der Parkplatz an der Landgestütstraße repariert werden müsse. "Das geht so nicht", sagte sie. Und es geht auch immer wieder um Formen des Sterbens und um die Situation an den Friedhöfen. Nicht zum ersten Mal sah sich Gotz mit der Bitte konfrontiert, in Erding auch andere als die konventionellen Formen der Bestattung zu ermöglichen, zum Beispiel anonyme oder halbanonyme Bestattungen. Gotz bestätigte, dass es immer mehr Menschen gebe, die nicht in einem Grab beerdigt werden wollten. Dies ließe sich an der Zahl der aufgelassenen Grabstellen ablesen. Die Nachfrage nach Urnengräbern sei dagegen im Steigen. Und es gibt ihm zufolge bereits Planungen für den Friedhof an der Itzlinger Straße, die schon im Bauamt im Rathaus in Bearbeitung seien. Mit einer Sanierung der Urnenwand werde es dort nicht getan sein, sagte er.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: