Schule:Wiederverwertbar

Schule: Platz für ein vorübergehendes Quartier: Auf dieser Wiese wird ein dreistöckiges Haus errichtet.

Platz für ein vorübergehendes Quartier: Auf dieser Wiese wird ein dreistöckiges Haus errichtet.

(Foto: Renate Schmidt)

Mittelschüler am Lodererplatz bekommen Ausweichquartier

Von Antonia Steiger, Erding

Man nähert sich schrittweise dem größten Bauprojekt Erdings der kommenden zwei Jahre: der Sanierung der Mittelschule am Lodererplatz. Die Schule soll saniert und nicht abgerissen werden, denn die Bausubstanz ist noch gut. Vor allem aber haben die Klassenzimmer eine Größe, die bei einem Neubau nie wieder genehmigt werden würde. Bevor an das Gebäude Hand angelegt wird, muss ein Ausweichquartier geschaffen werden, und darüber hat der Planungs- und Bauausschuss in dieser Woche beschlossen: Für 2,3 Millionen Euro baut die Stadt ein demontierbares Haus mit drei Stockwerken, das anschließend an anderer Stelle wieder zusammengebaut werden kann. Es wird auf einer Wiese neben der Grundschule zusammengebaut. So wenig Platz wie möglich soll dafür von den Freiflächen für die Schüler verloren gehen. Doch im Stadtrat regten sich auch kritische Stimmen.

Hubert Sandtner (CSU) nahm Stimmungen aus der Elternschaft der Grundschule auf, zu der er selber gehört, die es nicht so gerne sehen, wenn Grundschüler und Mittelschüler gemeinsam die Schulpausen auf weniger Raum als bisher verbringen. Doch OB Max Gotz (CSU) ließ diese Einwände nicht gelten, er äußerte sich zuversichtlich, dass das Zusammenleben der Kinder unterschiedlichen Alters gelingen werde. Stadtbaumeister Sebastian Henrich fügte an, dass der Platz immer noch so groß sei, dass sich andere Schulen danach die Finger abschlecken würden. Auf Nachfrage von Johanna Heindl (FW) bestätigte Henrich, dass die 2,3 Millionen noch nicht in der mehr als 20 Millionen Euro umfassende Kostenschätzung für die Sanierung enthalten sei. In diesem Ausweichquartier sollen zwölf Klassenzimmer untergebracht werden, dazu Toiletten und zwei Treppenhäuser. Einen Aufzug könne man sich sparen, sagte Henrich. Klassen mit Kindern, die auf einen Aufzug angewiesen seien, würden im Erdgeschoss unterrichtet.

Gotz sagte, man halte mit dieser Maßnahme die Belastung für die Schüler an Grund- und Mittelschule so gering wie möglich. Er wisse jedoch, "dass wir nicht alle Wünsche erfüllen können". Das Notquartier wird demnach so weit wie möglich von der Schule weggerückt und so weit wie möglich in den Hang hineingebaut. Es soll im Dezember 2017 fertig sein, und das geht laut Henrich nur, weil die Stadt unter Zeitdruck stehend einen Gesamthersteller beauftragen dürfe. Er erklärte weiter, dass das Haus sicher mindestens zwei Jahre gebraucht werde, weswegen es auch nicht teurer sei, als wenn die Stadt für diese Zeit Container mieten würde. Die ersten Wünsche, was anschießend mit dem Gebäude passiert, gibt es schon: Schulreferent Josef Biller (CSU) hofft, dass es der Grundschule zugeschlagen wird.

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