Saiblinge und Schlutzkrapfen:Es ist serviert

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Junge Köche, Hotel- und Restaurantfachleute stellen ihr Können beim Gastronomiepreis der Erdinger Berufsschule unter Beweis

Von .VON Isabel Käsbauer, Erding

Schnell öffnet sich die große Flügeltür. Dahinter verbirgt sich Küchenlärm, Hektik und Stress, schwitzende Köche rennen hin und her. Davon merken die Leute im Gastraum der Dr. Herbert-Weinberger-Berufsschule in Erding aber nichts. Alle Ehrengäste, Sponsoren und Lehrer sitzen auf dem ihnen zugeteilten Platz, nichts wird heute dem Zufall überlassen. Egal ob in der Küche, hinter der Bar oder am Tisch - schließlich geht es hierbei um den Gastronomiepreis. Der wird jedes Jahr jeweils an einen der teilnehmenden Köche, Hotelfachleute und Restaurantfachleute verliehen. Mitmachen konnte jeder Schüler der zwölften Klasse der Berufsschule.

Unter Beobachtung: Anna-Lena Mildner bedient den zweiten Erdinger Bürgermeister Ludwig Kirmair. (Foto: Renate Schmidt)

Von einem Wettbewerb merkt der Gast allerdings wenig, nur die stillen Prüfer im Hintergrund erinnern daran. Sie gehen durch die Tischreihen und beobachten. Die Schülerinnen und Schüler versuchen sich die Anspannung nicht anmerken zu lassen: "Darf ich ihnen noch Wein einschenken?" Es sollen keine Fehler gemacht werden, aber manchmal passiert es doch: Die Weinflasche geht nicht gleich auf. Die Servicekraft versucht es charmant zu überspielen, die Gäste lachen freundlich und die Prüfer schreiben unerbittlich auf ihr Klemmbrett, und das noch vor dem ersten Gang.

Was an den Tischen serviert wird, entscheidet jeder Koch selbst. Nur die Grundkomponenten sind vorgegeben: "Für die Vorspeise wurden den Schülern ganze Saiblinge, Gurken und Meerrettich vorgelegt", sagt Schulleiter Dieter Link vorab den Gästen. Einer der Köche bereitet daraus Zweierlei vom Saibling - einmal Tatar und einmal gebraten - zusammen mit Gurkeneis und Salatbouquet. Es kehrt Ruhe ein und jeder wendet sich dem Essen zu, aber eine Frage stellt sich: Welches der vier Bestecke wird für die Vorspeise verwendet? Einige greifen zielsicher nach dem Fischbesteck, andere schauen es ab. Zum ersten Gang wird ein Chardonnay gereicht. Und so geht es über von Schlutzkrapfen zu Stubenkükenschenkel und Lebkuchenmousse, von Zwischengang zu Hauptgang zu Dessert. Und dazu immer mindestens ein Glas Wein, der zu den Gerichten passt.

Beschwerden über das Essen oder den Service gibt es von den Gästen keine. Das Ergebnis wird davon nicht beeinflusst. Alleine die Jury ermittelt den Gewinner, und zwar gleich im Anschluss nach dem Dessert und den abschließenden Worten des Schulleiters. Dieser verkündet schließlich die Gewinner: Nico Steffen vom Ausbildungsbetrieb Hilton Munich Airport Hotel gewinnt in der Kategorie Hotelfachleute den ersten Preis. Bei den Restaurantfachleuten macht Louis Hohlenburger vom Hotel Landgasthof Hofmeier das Rennen. Heidi Vogel gewinnt den Titel als beste Köchin. Alle drei bekommen von den Sponsoren und Unterstützern - der Erdinger Therme, des Erdinger Weißbräus und des Bayrischen Hotel- und Gaststättenverbands sowie von der Stadt Erding - Glückwünsche und Preise überreicht. "Am wichtigsten ist, dass man sich für die nächste Runde qualifiziert", sagt die Gewinnerin Heidi Vogel. Wer dort gewinnt, darf weiter zur Deutschen Meisterschaft. "Die letzte Teilnehmerin aus Erding, Sandra Hofer, konnte dort den Titel holen", sagt Vogel - und das mache ihr Hoffnung

© SZ vom 03.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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