Rudolf L. Reiter:"Die Wunden meiner Seele"

Der Erdinger Künstler Rudolf L. Reiter veröffentlich sein Werkverzeichnis - 8600 Bilder und Plastiken aus mehr als 40 Jahren.

Antonia Krach

8600 Werke aus mehr als 40 Jahren Schaffenszeit in einem Band vereint: Der Erdinger Künstler Rudolf L. Reiter veröffentlicht zum kommenden Montag sein komplettes Werkverzeichnis "Die Wunden meiner Seele" mit einem Umfang von 424 Seiten. Das Verzeichnis ist in Anlehnung an Joseph Beuys' "Die Wunden deiner Seele" entstanden. Reiter hatte zu Beginn seiner Karriere viel mit dem Künstler zusammengearbeitet.

Rudolf L. Reiter: Vor mehr als vier Jahren hat Rudolf L. Reiter mit der Spurensuche begonnen. Viele seiner Werke waren vererbt oder verschenkt worden, so dass sie schwierig zu finden waren.

Vor mehr als vier Jahren hat Rudolf L. Reiter mit der Spurensuche begonnen. Viele seiner Werke waren vererbt oder verschenkt worden, so dass sie schwierig zu finden waren.

(Foto: Peter Bauersachs)

Die Idee zu "Die Wunden meiner Seele" stammt jedoch noch von Reiters verstorbener Frau Hilde. Sie begann vor mehr als vier Jahren Bilder und andere Werke des Künstler zusammenzusuchen. Viele der Stücke waren durch Vererbung und Schenkungen ziemlich schwierig wiederzufinden. "Das war eine wirklich detektivische Arbeit. Wir sind uns aber sicher, dass wir immer noch nicht alle Stücke gefunden haben", so der Maler.

Freund und Verleger des Buches, Otto Berger, führte die Arbeit Hilde Reiters nach deren Tod fort und half dem Künstler sehr in dieser Zeit. "Ich war wie blockiert nach dem Tod meiner Frau, doch die Kunst hat mir geholfen, das einigermaßen durchzustehen," schildert der 66-jährige Reiter. Auch der Gedanke, ihre Bemühungen fortzuführen, sei für ihn sehr ausschlaggebend gewesen, mit der Kunst und dem Buch weiterzumachen.

Der Band ist in elf Kapitel gegliedert, die primär nach Stil und Motiv der Werke eingeteilt und innerhalb der Kapitel chronologisch geordnet sind. Diese Einteilung rührt vor allem daher, dass Reiter kein Künstler mit speziellen Phasen ist. "Es gibt Zeiten, da male ich ein dreiviertel Jahr nur informelle Sachen, und dann stehe ich am nächsten Tag auf und zeichne ein Stillleben."

Neblige Mystik

Begonnen mit dem Malen hatte Reiter Ende der 60er Jahre. In dieser Zeit waren seine bevorzugten Motive Landschaften, im Speziellen das Erdinger Moos: "In der Natur zu sein, besonders draußen im Moos, gibt mir sehr viel. Diese neblige Mystik empfinde ich wie eine Sucht, zu der ich immer wieder zurückkehren muss." Mit diesen ersten Malereien, meist Öl auf Papier, zog er nach München auf die Leopoldstraße, um dort auszustellen. Dort startete seine eigentliche Karriere, als ihn ein Student auf die Spuren des norwegischen Nobelpreisträgers Knut Hamsun brachte. Reiter malte die Geschichten des norwegischen Schriftstellers, der ähnlich wie der Maler selbst "das ewige Kommen und Gehen des Lebens beschreibt und ausdrücken will", so der Maler.

Mit den Gemälden zu Hamsuns "Viktoria" gelang ihm dank der Rothändle-Zigarettenschachtel, auf der Bilder dieses Zyklus zu sehen waren, sein Durchbruch. So ist auch "Viktoria" ein eigenes Kapitel im Werkeverzeichnis. Doch der Künstler malt nicht nur in seinen Atliers in Hamaroy, Norwegen, New York oder im heimischen Erding, sondern er fertigt dort auch Plastiken. Diese finden sich in einem eigenen Kapitel wieder.

Erhältlich ist das Buch über das Internet, im Atelier und der Sammlung des Künstlers in Erding. In 14 Tagen wird es auch in Kunstbuchhandlungen zu erwerben sein. Nähere Auskünfte gibt Rudolf Reiter am Sonntag bei Radio Arabella in der Sendung "Vorsicht Stecher" von 10 bis 12 Uhr.

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