Richtfest in Langengeisling:Ein modernes Schmuckkästchen

Stadt Erding und Pfarrei feiern den Neubau des Kindergartens Sankt Martin in Langengeisling

Matthias Vogel

Hoch vom Baugerüst ertönt der Richtspruch, danach zerschellt das Glas auf dem Kiesboden. Das Richtfest ist vorbei, die Feiergemeinde zieht weiter in den Gasthof Brunold in Eichenkofen, um gemeinsam etwas zu essen. Sie machen das mit hochzufriedenen Mienen. Der Pfarrkindergarten Sankt Martin in Langengeisling bekommt ein nagelneues Gebäude und die Stadt Erding hat ihrer Konzeption, intensiv hinter der Verbesserung der Kinderbetreuung her zu sein, Nachdruck verliehen. Im Herbst soll das Kinderhaus an der Fehlbachstraße bezogen werden. Anstatt zwei wird es dann drei Kindergartengruppen geben, die bis zum Nachmittag betreut werden. Zusätzlich zieht eine Kinderkrippe ein. Träger ist die Pfarrei Sankt Martin, Pastoralreferent Andreas Fußeder sagte: "Wir haben eine dritte Gruppe dringend nötig und sind froh und sehr dankbar für diese sehr gute Lösung." Fußeder würdigte die gute Zusammenarbeit mit dem Stadtrat, der ja schließlich eine nicht unerhebliche Summe für den Bau bewilligt habe. Bei Bürgermeister Max Gotz (CSU) stoße man bezüglich der Kinderbetreuung immer auf offene Ohren, auch wenn er ein knallharter Verhandlungspartner sei und für die Stadt stets das Beste herausholen wolle, sagte Fußeder mit einem Augenzwinkern. Fast drei Millionen Euro wird der Bau im Passivhaus-Standard kosten. Einen Teil der Kosten übernimmt die Erzdiözese München-Freising, dazu gibt es staatliche Zuschüsse. "Gut über zwei Drittel der Investition trägt die Stadt", sagte der Rathauschef. Das tut sie offenbar sehr gerne. Gotz: "Dieser Kindergarten hier stärkt die Gemeinschaft hier ungemein. Das halte ich für sehr wichtig. Natürlich haben die Kommunen Erding und Langengeisling fusioniert. Aber dennoch soll trotzdem die Identität bewahrt werden." Von einem bunten Farbtupfer sprach Gotz. "Und wir können stolz darauf sein, so einen Bau realisieren zu können." Gleich neben dem Rohbau steht noch der alte Kindergarten, der in die Jahre gekommen ist, zu wenig Platz bietet - eine Gruppe ist derzeit in der Schule untergebracht - und dessen Sanierung laut Gotz vermutlich ebenso viel Geld in Anspruch genommen hätte wie die Errichtung des modernen Schmuckkästchens nebenan. Er wird nach dem Umzug im Herbst weggerissen, an seine Stelle wird der Außenbereich der neuen Kindertagesstätte rücken. "So konnten wir uns auch das Aufstellen von Containern sparen", sagte Gotz. Ebenfalls das Wort ergriff der CSU-Landtagsabgeordnete Jakob Schwimmer. Erst hielt er ein Kurzreferat über die großen finanziellen Aufwendungen, die der Freistaat für die Kinderbetreuung und Bildung betreibe, dann hob er im bildlichen Sinn mahnend den Zeigefinger: "Alle die, die glauben, alleine die Kommunen und der Staat müssten die Kinderbetreuung regeln, liegen falsch. Das sind die falschen Propheten im Land." Auch die Eltern seien gefordert. Ohne die Bindung der Kinder an sie werde Bildung nicht gelingen, sagte der Landtagsabgeordnete.

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