Reden wir über:Licht als Energielieferant

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(Foto: Marco Einfeldt)

Am Wochenende finden wieder die Moosburger Solartage statt

Interview Von Alexander Kappen, Anfang der 2000er Jahre herrschte im Bereich erneuerbare Energien, auch in der „Solarstadt Moosburg“, Aufbruchstimmung. Wie sieht das heute aus?

Die "Moosburger Solartage" haben sich über die Stadtgrenzen hinaus einen Namen gemacht. Sie gelten als größte Fachmesse für erneuerbare Energien und Energieeinsparung in der Umgebung. An diesem Samstag, 12 bis 18 Uhr, und Sonntag, 11 bis 18 Uhr, öffnen die Solartage mit ihren 30 Ausstellern und 16 Fachvorträgen auf dem Gelände der Georg-Hummel-Mittelschule ihre Pforten - bereits zum 20. Mal. Die SZ unterhielt sich mit Hans Stanglmair, dem Vorsitzenden des veranstaltenden Vereins Solarfreunde.

SZ: Herr Stanglmair, fürs Wochenende sind in Moosburg Temperaturen bis 25 Grad und strahlendes Sommerwetter vorhergesagt. Sie scheinen tatsächlichen einen guten Draht zur Sonne zu haben.

Hans Stanglmaier: Das kann man fast so sagen. Vor ein paar Wochen war es ja noch deutlich zu kalt. Wir freuen uns über das gute Wetter, das ist für uns natürlich wesentlich besser als Regen und Kälte.

Wenn Sie die Anfänge 1999 mit der aktuellen Auflage der Solartage vergleichen, was hat sich verändert?

Vor zwanzig Jahren hatten wir noch eine Art Einzelkämpfer-Status. Es war alles noch recht klein, wir hatten nur eine Hand voll Aussteller mit relativ primitiven Ständen, einfachen Tischen und Pavillons. Unser Verein hatte damals übrigens nur 30 Mitglieder, heute sind es 470. In der Politik war das Ganze noch nicht wirklich ein Thema. Heute haben alle Parteien die erneuerbaren Energien auf dem Schirm, auch weil es von unten gefordert worden ist. Im Laufe der Jahre haben wir unser Angebot bei den Solartagen erweitert. Wir haben auch die Bereiche Bauen und Sanieren, Beruf und Karriere, E-Mobilität und Energie aus der Landwirtschaft dabei. Heute sind die Solartage etabliert und bis weit über die Moosburger Grenzen bekannt. Zu uns kommen auch Leute aus der Regensburger und Ingolstädter Gegend.

Die Zeit um 2005 bis 2012 waren unsere besten Jahre, Fukushima, auch wenn sich so einen Unfall natürlich niemand wünscht, hat noch mal einen Kick gegeben. Aber dann ist die Sache ein bisserl abgeflaut. Für die große Politik hat das Thema mittlerweile nicht mehr den Stellenwert wie noch vor ein paar Jahren, weil andere Sachen jetzt im Vordergrund stehen. Zu den besten Zeiten sind zu den Solartagen 2500 bis 3000 Leute gekommen, heute sind es noch 1500. Das liegt vielleicht auch daran, dass sich einige Dinge im Laufe der Zeit ein wenig abgenutzt haben.

Wie haben die Solarfreunde auf diesen Abwärtstrend reagiert?

Uns zeichnet aus, dass wir nicht nachlassen, auch wenn der Zuspruch geringer wird. Wir haben uns in den letzten Jahren überlegt, am Konzept ein bisschen zu drehen, auch wenn die Messe nach wie vor erfolgreich ist. Zum Beispiel sind die Solarfreundinnen dazu gekommen, die sich auch mit Müllvermeidung im Haushalt beschäftigen. Und dann haben wie den Bereich Elektromobilität wieder ins Programm der Solartage eingegliedert.

Was ist denn in Ihren Augen das Besondere der Solartage gegenüber anderen vergleichbaren Messen?

Bei uns ist alles überschaubar, wir haben ein familiäres Flair, auch wenn wir inhaltlich mit anderen, größeren Messen auf jeden Fall mithalten können. Bei uns organisieren das lauter Ehrenamtliche, als Antrieb stehen nicht irgendwelche wirtschaftlichen Interessen, sondern eine gewisse Überzeugung dahinter. Ein Markenzeichen der Solartage ist, dass es bei uns auch Live-Vorführungen gibt, einmal haben wir zum Beispiel gezeigt, wie aus einem Rapskorn Energie wird.

Was sind denn die Schwerpunkte in diesem Jahr?

Das sind die Sonderschau "Mein Haushalt - Gut fürs Klima" der Solarfreundinnen, die Themen Bauen und Sanieren, Strom und Wärme speichern und dann noch die Elektroautos. Die Entwicklung geht ja rasant vorwärts, gerade im Bereich Stromspeichern wird das wegen der ganzen Diesel-Thematik auch für die Automobilbranche immer interessanter.

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