Reden wir über:Ein Zeichen für den Frieden

Reden wir über: Hat ein Weihnachtssingen auf dem Fussballplatz organisiert: Rainer Hellinger.

Hat ein Weihnachtssingen auf dem Fussballplatz organisiert: Rainer Hellinger.

(Foto: oh)

Rainer Hellinger hat in Schwaig ein Weihnachtssingen organisiert

"Stille Nacht" auf dem Fußballplatz - in Schwaig ist das möglich. Denn "Schwaig singt Weihnachtslieder". Unter diesem Motto hat Rainer Hellinger, Pressereferent des FC Schwaig, ein Weihnachtssingen für alle organisiert. Am Mittwoch soll die Ortschaft ein Zeichen setzen für Frieden und Zusammenhalt. Die Resonanz bisher ist groß. Sänger, Musiker und der Kirchenchor aus dem Ort und darüber hinaus wollen am Mittwochabend dabei sein. "Ich bin völlig überwältigt", sagt der Initiator.

SZ: Herr Hellinger, wie sind Sie auf die Idee zu "Schwaig singt" gekommen?

Rainer Hellinger: Schon vor längerer Zeit bin ich auf ein Video vom Fußballverein Union Berlin gestoßen. Die veranstalten in ihrem Stadion seit einigen Jahren ein Weihnachtssingen. Ich fand dies eine großartige Idee. Außerdem war ich dieses Jahr von den vielen schlimmen Ereignissen in der Welt frustriert, auch die teilweise sehr schlimmen Kommentare zum Thema Flüchtlinge in den Sozialen Medien taten ihr Übriges und da wollte ich etwas Schönes machen, etwas, was die Menschen verbindet, bei dem Menschen egal welchen Alters, welcher Religion zusammenkommen. Da Singen ungemein verbindet, war die Idee von "Schwaig singt" geboren.

Wie war denn bisher die Resonanz?

Wie bei allen wichtigen Ideen auch, habe ich die Sache erst mal mit meinem Bruder Robert besprochen. Und nachdem er die Idee für gut befunden hatte, habe ich erst mal vorsichtig im Verein bei ein paar Leuten nachgefragt. Alle waren gleich angetan und wollten mitmachen. Mittlerweile haben mich auch viele Musiker und Sänger aus dem Ort angesprochen, unser Chorleiter ist auch dabei. In der Bücherei hat mich ein Bub angestupst und gesagt: "Ich spiele Waldhorn und tät gern mitmachen." Mittlerweile haben mein Organisationsteam und ich ein richtiges Programm zusammengestellt. Es werden traditionelle Weihnachtslieder gesungen, die Solisten spielen unter anderem auch Gospels wie "Amazing Grace" oder Popsongs wie "When you say nothing at all". Und auch "Imagine" von John Lennon - welches Lied könnte eine bessere Botschaft für Frieden und Zusammenhalt auf der Welt abgeben?

Ein Weihnachtssingen auf dem Fußballplatz, das ist schon ungewöhnlich.

Ich glaube, dass dort eine ganz tolle Atmosphäre herrschen wird. Das Vereinsheim hat einen Balkon, da könnten die Solisten stehen und die übrigen Sänger stehen ihnen zugewandt auf dem Platz. Dann wird abwechselnd gesungen. Das Ganze dann unter freiem Himmel, das hat was.

Muss man eigentlich singen können, um mitzumachen?

Überhaupt nicht! Einen "Echo" werden wir für unsere Musik nicht gewinnen. Doch darum geht es nicht. Es geht um das Gemeinschaftsgefühl und das Miteinander. Ein Freund hat mich angerufen und gesagt: "Du, ich kann nicht singen, aber ich kann super grillen" - und deswegen gibt es jetzt Grillwürstl für alle Teilnehmer. Auch heiße Waffeln und Glühwein. Das gesamte Essen und Trinken ist kostenlos. Über eine kleine Spende würden wir uns aber sehr freuen.

Mit wie vielen Teilnehmern rechnen Sie denn?

Anfangs dachte ich, dass vielleicht 20 oder 30 kommen werden. Mittlerweile denke ich fast, dass es 80 oder sogar mehr werden. Dieses Zusammengehörigkeitsgefühl bewegt mich sehr.

"Schwaig singt" beginnt am Mittwoch, 23. Dezember, um 19 Uhr auf dem Sportgelände des FC Schwaig. Anschließend können sich alle Sänger und Musikanten im Sportheim bei Harfenmusik aufwärmen und den Abend ausklingen lassen.

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