Reden wir über:Das richtige Wandern

Reden wir über: Foto: Peter Bauersachs

Foto: Peter Bauersachs

Hans Sterr weiß, wie eine gute Wanderung aussehen muss

interview Von Barbara Forster

Bunte Blätter, sanftes Licht: Der goldene Herbst eignet sich besonders für entspannte Wandertouren. Hans Sterr, 55, ist Fachübungsleiter und 1. Vorsitzender des Alpenkranzl in Erding (Foto: Bauersachs) und gibt Tipps und Anregungen für tolle und schöne Wandertouren - gerade dann, wenn es kühler wird und die Blätter wieder zu fallen anfangen.

SZ: Herr Sterr, was sind die schönsten Wandertouren in der Gegend?

Hans Sterr: Für die Erdinger eignet sich das Mangfallgebirge. Rund um den Tegernsee und den Schliersee gibt es wunderschöne Wandertouren und wunderbare Almen zum Brotzeit machen. Wenn es weiter weg sein darf, empfehle ich dann schon die Alpen in Tirol. Das ist dann aber nichts mehr für Anfänger.

Was darf in einem Wanderrucksack nicht fehlen?

Es gehört unbedingt genügend Wasser hinein. Weiter ist eine Regen- und winddichte Jacke das A und O. Ein Regenschirm ist dafür kein angemessener Ersatz. Jetzt, wenn es kälter wird, sind auch ein Schal und eine Mütze wichtig. Wenn es sehr heiß wird, sollte man Sonnenschutz einpacken. Eine kleine Apotheke mit Pflastern und Verbandszeug ist auch nie verkehrt. Natürlich darf auch eine gute Brotzeit nicht fehlen. Auch Müsliriegel sind gut, aber Traubenzucker verbiete ich auf meinen Touren generell, da fällt man sehr schnell in den Unterzucker.

SZ: Was sind die schlimmsten Fehler, die Wander-Anfänger machen können?

Wenn man sich den Wetterbericht nicht anschaut oder sich nicht richtig über eine Bergtour informiert. Auch sollte man nicht von den Wegen abweichen. Gutes Schuhwerk sollte selbstverständlich sein. Man sollte keine billigen Schuhe vom Discounter kaufen, sondern gute Schuhe, die bis zum Knöchel reichen und eine feste Sohle haben. Die Hauptursache für Unfälle ist jedoch die Selbstüberschätzung. Wer körperlich nicht fit ist, sollte sich keine anspruchsvollen Touren aussuchen. Meine Empfehlung: klein anfangen und langsam steigern.

SZ: Was würden Sie einem Wanderer raten, der sich verlaufen hat?

Man sollte sich durch optische Signale Hilfe holen oder mit dem Handy anrufen, sofern man auf den Bergen Empfang hat. Es ist immer schwierig, wenn sich jemand wirklich verlaufen hat, deshalb sollte man die eingezeichneten Wege nicht verlassen. Für Anfänger ist es besser, wenn man Wanderrouten plant, auf denen viele Leute unterwegs sind.

SZ: Warum sollte man sich überhaupt auf einen Berg quälen?

Weil Bergsteigen und Wandern den ganzen Körper trainiert. Die Natur und die Landschaft ist auch für den Geist sehr entspannend. Wandern ist etwas für Leib und Seele.

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