Planfeststellungsbeschluss:Baurecht für den Ringschluss

Bürgermeister freuen sich, dass es beim ersten Abschnitt voran geht

Von Regina Bluhme, Erding/Oberding

Für den ersten Teil des Erdinger Ringschlusses besteht ab sofort Baurecht. Am Donnerstag hat das Eisenbahnbundesamt den Planfeststellungsbeschluss für den Abschnitt "Flughafen München bis zur Stadtgrenze Erding" erlassen. Die 4,5 Kilometer lange Strecke mit dem geplanten neuen Bahnhof in Schwaigerloh soll bis Ende 2024 fertiggestellt werden. Mit große Freude und Erleichterung kommentierten am Freitag Erdings Oberbürgermeister Max Gotz und sein Oberdinger Amtskollege Bernhard Mücke die Nachricht.

Kaum ist die bayerische Regierung unter dem neuen Ministerpräsidenten Markus Söder umgebaut und die neue Verkehrsministerin Ilse Aigner (beide CSU) im Amt, schon konnte sie den Beschluss verkünden. In der Pressemitteilung erklärt Aigner, der Abschnitt solle "nun beschleunigt realisiert werden, um die Kapazitäten des Flughafenbahnhofs zu erhöhen". Darüber hinaus "können wir so einen stabileren Betrieb der S-Bahn gewähren", fügt Aigner hinzu.

Der Erlass sei "super erfreulich", sagt OB Max Gotz (CSU). Dabei lobt der Erdinger OB Max Gotz Aigners Vorgänger, Joachim Herrmann. Dieser habe eine "unheimlicher Dynamik in das Projekt hereingebracht". Er wolle jetzt nicht zu viel verraten, aber er sei überzeugt, dass es mit zweiten Abschnitt auch zügig vorangehen werde, fügt Gotz hinzu. Ilse Aigner hatte in der Pressemitteilung erklärt, für die Strecke durch die Stadt Erding zum neuen Bahnhof Fliegerhorst das Planfeststellungsverfahren voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte eingeleitet.

Es dürfe "keiner glauben, dass jetzt alles gelaufen ist", warnt Gotz. Er gehe davon aus, dass die neue bayerische Verkehrsministerin "im gleichen Tempo weitermacht". Er werde aber die Regierung an ihr Wort erinnern, "dass es keine dritte Startbahn gegen wird, solang die Verkehrserschließung durch Baurecht und Finanzierung nicht gesichert ist".

Der jetzt erlassene Baurecht umfasst den neuen Bahnhof Schwaigerloh sowie einen 1,8 Kilometer langen Tunnel unter dem Flughafen, dessen Bau die Flughafen München GmbH (FMG) gerade vorbereitet. Die Erd- und Rodungsarbeiten sind bereits angelaufen, aktuell werden laut Pressemitteilung auch Baustraßen angelegt. Wie die Bahn mitteilt, werden künftig aus Westen kommende Züge nicht mehr im nur zwei Gleise umfassenden Tunnelbahnhof wenden - "sie können dann weiter bis nach Schwaigerloh in die neue Wende und Abstellanlage fahren", schreibt die Bahn. Vom Schwaigerloh erreichten die Fahrgäste dann "zahlreiche große Arbeitgeber östlich des Flughafens", heißt es weiter.

Oberdings Bürgermeister Bernhard Mücke (CSU), durch dessen Gemeindeflur der erste Teilabschnitt verläuft, zeigte sich am Freitag "hochfroh, dass jetzt beim Schienenverkehr angeschoben wird". Allerdings könne er derzeit nicht sagen, wie und ob Einwendungen der Gemeinde im Beschluss berücksichtigt worden sind. Denn da hatte es im Vorfeld durchaus kritische Anmerkungen von Seiten der Gemeinde gegeben. Auch Klagen von Privatpersonen sind immer noch möglich.

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