Parkplätze am Kronthaler Weiher:Drangvolle Enge

Der Kronthaler Weiher ist beliebt - zu beliebt. Der Besucheransturm ist so groß, dass die Parkflächen nicht ausreichen. Autofahrer parken deshalb auch Rettungswege zu.

Denise Stampfer

So klein kann eine Lücke an den Straßen rund um den Kronthaler Weiher gar nicht sein, als dass sie nicht noch von einem Autofahrer genützt werden würde. Am vergangenen heißen Wochenende hat es sich wieder gezeigt: Die Parkplätze rund um das beliebte Naherholungsgebiet Erding Nord sind einem solchen Besucheransturm nicht gewachsen. Deshalb parken die Badegäste sogar auf einem Feld an der Johann-Sebastian-Bach-Straße, aber auch Zufahrtsstraßen und Rettungswege werden durch parkende Autos verstopft.

Parkplätze am Kronthaler Weiher: Am Kronthaler Weiher drängen sich nicht nur die Badegäste. Die Parkflächen rund um das beliebte Naherholungsgebiet sind dem Besucheransturm nicht gewachsen.

Am Kronthaler Weiher drängen sich nicht nur die Badegäste. Die Parkflächen rund um das beliebte Naherholungsgebiet sind dem Besucheransturm nicht gewachsen.

(Foto: region.erd)

Für die Polizei ist die Parkplatzsituation wie am vergangenen Sonntagnachmittag keine Neuheit mehr. Während der Badesaison gebe es an den besonders heißen Tagen immer einen Parkplatzmangel, sagt Anton Altmann, Leiter der Polizeiinspektion Erding. Deshalb sei das Naherholungsgebiet Nord auch fest in den Streifendienst eingeplant, erläutert er. Für die Erholungssuchenden sei es eine pragmatische Lösung, auf dem Feld gegenüber des Parkplatzes und am Straßenrand zu parken, sagt Altmann. Beschwerden durch die Anwohner seien ihm bislang nicht bekannt.

Jedoch muss die Wasserwacht Erding gelegentlich die Polizei um Hilfe bitten, weil die Rettungswege zugeparkt sind, erklärt Siegfried Ippisch, Vorsitzender der Wasserwacht Erding. Wer also sein Auto im Parkverbot abstellt, muss mit einem Knöllchen rechnen, oder sein Auto wird sogar abgeschleppt.

So ist es auch zwei Badegästen am vergangenen Sonntag ergangen, die ein Parkverbotschild ignorierten und ihr Fahrzeug vor dem Rettungsweg abstellten. Weil die Wasserwacht Erding zu einem Einsatz am Thenner Weiher ausrücken wollte und durch die parkenden Autos behindert wurde, musste sie die Polizei verständigen. "Das war dieses eine Mal kein Problem", sagt Ippisch. Denn bei dem Einsatz habe es sich um eine Personensuche gehandelt, die sich so schnell aufgeklärt habe, dass die Wasserwacht Erding gar nicht mehr in Thenn gebraucht worden sei.

"Ich verstehe, dass am Kronthaler Weiher zu wenig Parkplätze vorhanden sind, trotzdem sollen die Badegäste darauf achten, die Straßen und Rettungswege freizuhalten", appelliert Ippisch. Dies sei nicht nur für die Wasserwacht wichtig, sondern auch für das Rote Kreuz, das bei einem Einsatz ebenfalls gerufen wird, so Ippisch. Deshalb achtet die Wasserwacht seinen Worten zufolge in Zukunft vermehrt darauf, dass die Rettungswege frei seien. "Wir werden künftig auch nicht davor zurückschrecken, die Falschparker bei der Polizei zu melden", so Ippisch.

Schließlich ist es zu zeitaufwendig, wenn die Einsatzkräfte mit einem 17 Meter langen Wasserwachtzug rangieren müssen, während jemand auf Hilfe wartet. Der Bedarf an Erster Hilfe sei steigend, was vermutlich auf die häufigere Nutzung des Naherholungsgebietes zurückzuführen sei, sagt Ippisch. Laut Altmann ist der Kronthaler Weiher noch attraktiver, seit auch das Westufer zum Baden geeignet ist.

Als Lösungsmöglichkeit sagt Ippisch: "Die Besucher können auch am nahe gelegenen Volksfestplatz parken. Das sind nur wenige Gehminuten durch die Kleingartenanlage." Altmann appelliert an die Erdinger mit dem Fahrrad zu fahren, das wäre schon eine große Entlastung.

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