Orgel, Saxofon und Maurice Ravel - diese ungewöhnliche Kombination ist bei der 51. Internationalen Orgelmesse Erding des Pfarrcaecilienvereins zu hören. Chorregent Georg Rothenaicher verspricht: Im Vergleich zum Jubiläumskonzert 2016 erwartet die Zuhörer diesmal "etwas völlig Anderes". Von Samstag, 7. Oktober, bis Sonntag, 15. Oktober, kommen in der Stadtpfarrkirche Sankt Johannes höchst unterschiedliche Werke zur Aufführung. Der Vorverkauf läuft.
Eröffnet wird die Orgelwoche am Samstag mit der "Messe opus 130 En l'honneur du Saint Sacrament" des belgischen Komponisten und Organisten Joseph Jongen. Es ist die bayerische Erstaufführung für dieses Stück für Soli, Blechbläser und Orgel. Beeinflusst ist die Vertonung des Messeordinariums vom französischen Impressionismus und der Romantik, berichtet Georg Rothenaicher.
Ebenfalls gespielt wird das "Gloria" von John Rutter mit Chor, Orgel, Blechbläsern und Percussion als Besetzung. Rutters Werk sei richtig mitreißend, erklärt Rothenaicher. Beides seien "schwierige Werke, aber schöne Musik", betont er. Das Besondere an den Chorkonzerten dieses Jahr sei zudem, dass sich das Geschehen nicht vorne abspielen werde. Alle Musiker sind auf der Orgelempore zu finden - das sei akustisch nicht anders möglich. Die Orgel für die beiden Eröffnungsstücke spielt Christoph Schönfelder, der ein aufstrebender, junger Organist sei. Unter der Gesamtleitung von Rothenaicher konzertiert der große Chor der Stadtpfarrkirche sowie das Münchener Ensemble "Bavarian Chamber Brass".
Zum 100-jährigen Bestehen der Pfarrei 1991 wurde die großartige Orgel mit ihren 50 Registern eingebaut.
(Foto: OH)Am Dienstag, 10. Oktober, wird Rothenaicher selbst an der Orgel spielen, begleitet von einem der führenden klassischen Saxofonisten, dem Münchner Hermann Rid. Die beiden bieten einen musikalischen Streifzug durch die Musikgeschichte, von Johann Sebastian Bach bis zu Maurice Ravel. "Am Dienstag sollte für jeden etwas dabei sein", sagt Rothenaicher selbst dazu. Am Donnerstag dann spielt Josef Still, unter anderem Domorganist an der Hohen Domkirche Trier, Werke aus verschiedenen Epochen. Im Gepäck hat er unter anderem Stücke von Cesar Franck und Olivier Messiaen.
Mit dem Franzosen Denis Comtet kehrt nach 26 Jahren der Organist nach Erding zurück, der 1991 zur Einweihung die damals neuen Orgel in Sankt Johannes spielte. Er sprang als 21-Jähriger für seinen Lehrer Gaston Litaize ein, der eigentlich damals bei der Eröffnung hätte spielen sollen, aber leider einige Monate zuvor verstarb, erzählt Rothenaicher. Comtet wird am Samstag Werke von Bach und Widor spielen. Alle Konzerte beginnen um 20 Uhr. Zum Abschluss der Orgelwoche findet am Sonntag, 15. Okto- ber, um 9 Uhr ein Kirchweih- und Abschlussgottesdienst statt. Im Rahmen dessen singt der Kammerchor Madrigalisti Ardingenses Claudio Monteverdis Missa in F-Dur.
Mann der ersten Stunde: Der Franzose Denis Comtet spielte 1991 zur Einweihung der neuen Orgel in Sankt Johannes. Jetzt kehrt er für ein Konzert zurück.
(Foto: OH)Für die Orgelwochen sei man eigentlich immer in Vorbereitung, berichtet Chroregent Georg Rothenaicher. Der Chor bereite sich speziell für diese Veranstaltung aber bereits seit Pfingsten vor, seit also ungefähr drei Monaten. "Ich hoffe, dass alles gut geht und schön musiziert wird", sagt Rothenaicher.
Karten für die Konzerte gibt es im Pfarrbüro der Pfarrgemeinde Sankt Johannes, Telefon 08122/89 20 20 und an der Abendkasse. Karten für das Eröffnungskonzert kosten 17 Euro, ermäßigt zwölf Euro. Karten für die Orgelkonzerte gibt es für je zwölf Euro, ermäßigt acht Euro. Wer Tickets für mehrere Konzerte kaufen möchte, bekommt diese für 40 Euro in einer Kombikarte zu einem ermäßigten Preis.