Optimistischer Plan lässt sich nicht umsetzen:Voll auf Kurs

Optimistischer Plan lässt sich nicht umsetzen: Bis Autos über die neue Isarbrücke in Moosburg fahren können, wird noch ein Dreivierteljahr ins Land ziehen. Bis das neue Bauwerk fertig ist, dient die alte Stahlbrücke (rechts) als Behelfslösung.

Bis Autos über die neue Isarbrücke in Moosburg fahren können, wird noch ein Dreivierteljahr ins Land ziehen. Bis das neue Bauwerk fertig ist, dient die alte Stahlbrücke (rechts) als Behelfslösung.

(Foto: Marco Einfeldt)

Bis Weihnachten wird die neue Moosburger Isarbrücke für den Straßenverkehr nicht mehr freigegeben. Bis Ende 2018 sollen die Arbeiten aber wie geplant abgeschlossen sein. Im Juni soll das Bauwerk wieder befahrbar sein

Von Alexander Kappen, Moosburg

Vor einem Jahr ist die alte Isarbrücke in Moosburg um 20 Meter verschoben worden, wo sie seitdem als Behelfslösung dient, während am alten Standort die neue Stahlbogenbrücke entsteht. Den "optimistischen" Plan, den Verkehr bereits vor Weihnachten über das neue Bauwerk rollen zu lassen, könne man zwar nicht umsetzen, sagte Stefan Meier, Bereichsleiter am Staatlichen Bauamt Freising, am Mittwoch in einem Pressegespräch. Aber die eigene Vorgabe, die gesamte Maßnahme inklusive des Rückbaus der alten Brücke bis Ende 2018 abgeschlossen zu haben, "halten wir ein, wir sind auf Kurs".

Bereits im Juni kommenden Jahres soll das neue Bauwerk für den Verkehr freigegeben werden. Um das - wie ursprünglich angedacht - noch in diesem Jahr zu schaffen, "hätte schon alles optimal laufen müssen, inklusive der Witterung", so Meier. Aber dem war nicht so. Ein Subunternehmer der beauftragten Baufirma musste während der Arbeiten ausgetauscht werden. "Eine Stahlbaufirma ist in die Insolvenz gegangen und es war nicht so einfach, einen geeigneten Nachfolger zu finden", präzisierte Meier. Die Verzögerung wiegt in diesem Fall allerdings nicht so schwer, weil der Verkehr während der Bauarbeiten ohne große Behinderungen und Umwege weiterläuft. Moosburg sei in der glücklichen Lage, dass es in unmittelbarer Nähe zum Neubau eine Behelfsbrücke gebe, "das ist nicht selbstverständlich", sagte Meier. Und dort habe man nur geringe Einschränkungen durch ein Tempolimit, aber zum Beispiel keine Tonnagenbeschränkung. Auch Bürgermeisterin Anita Meinelt lobte die auf ein Mindestmaß reduzierten Verkehrsbehinderungen, die man in enger Absprache erzielt habe.

Derweil kommen auf der Baustelle, die seit April 2016 besteht, die Arbeiten gut voran, wie Josef Weigert, Abteilungsleiter im Straßenbauamt, berichtete. Das letzte Stück des Stahlbogens sei mittlerweile eingesetzt worden, die Stahlarbeiten sollen Ende des Jahres abgeschlossen sein. Die rostigen Punkte, die man derzeit noch sehe, seien die Verbindungspunkte, erläuterte Florian Stralek, dem die Bauaufsicht am Ort obliegt: "Das wird jetzt verschweißt, bislang ist es sozusagen nur geheftet." Danach folgen die Beschichtungen. Doch diese seien vom Wetter abhängig, so Stralek: "Die Grundlage sollten wir in diesem Jahr noch drauf kriegen, aber mit der Endbeschichtung wird es wohl nichts mehr."

Die Stahlbögen sind übrigens nicht nur optische Elemente, sondern auch funktionale. Sie seien "tragende Teile", so Stralek. Die so genannte Fahrbahntafel hänge überwiegend an den Bögen, ergänzte Meier: "Das ist eine altbewährte, historische Art zu bauen." Freilich wurde die Konstruktion auch gewählt, "weil sie stadtbildprägend ist und ein ähnlich markantes Erscheinungsbild hat wie die alte Brücke", sagte Meier. Dass einige Bürger schon festgestellt hätten, "die schaut ja aus wie die alte", sei beabsichtigt. Die Kombination der Materialien - verbaut werden etwa 340 Tonnen Stahl und 1200 Kubikmeter Beton - ist eine knifflige Angelegenheit. Dafür bekommen die Moosburger eine Brücke, "die in meinem Zuständigkeitsbereich, der immerhin fünf Landkreise umfasst, einen ziemlich einzigartigen Charakter hat", betonte Meier. Die hier angewendete Bauweise sei heute sehr selten.

Der gesamte Brückenzug, über den täglich etwa 20 000 Fahrzeuge rollen, wird zwischen den beiden Endauflagern insgesamt 157,2 Meter lang sein. Die Stahlbrücke über die Isar, berichtete Weigert, messe rund 68 Meter, die fünfteilige Vorlandbrücke über die Isarflut gut 88 Meter. Die Fahrbahnbreite beträgt acht Meter. Dazu kommen der integrierte Fußgänger- und Radweg im Norden sowie ein Not-Gehweg im Süden. Insgesamt ist die Brücke, die eine Lebensdauer von weit über 50 Jahren haben soll, von Geländer zu Geländer 12,75 Meter breit. Wie lange die einzelnen Teile tatsächlich hielten, hänge aber auch von der Entwicklung des Verkehrsaufkommens ab, sagte Meier. Aber eines sei sicher, bemerkte die Bürgermeisterin: "Mich betrifft das dann nicht mehr."

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