Oberding:Der Bauantrag kann losgeschickt werden

Oberding: Die Dreifachturnhalle aus der Perspektive Sportlereingang zeigt eine komplett verglaste Nordfassade mit Haupteingang.

Die Dreifachturnhalle aus der Perspektive Sportlereingang zeigt eine komplett verglaste Nordfassade mit Haupteingang.

(Foto: Birger Bhandary)

Oberdinger Gemeinderat einigt sich auf die Fassadengestaltung der Dreifachturnhalle. Jetzt erhält nur die Nordseite eine komplette Glasfront, während die Südseite relativ geschlossen gestaltet wird

Von Regina Bluhme, Oberding

Die Dreifachturnhalle an der Hauptstraße in Oberding nimmt langsam Gestalt an. Der Gemeinderat hat sich am Dienstag auf die Fassadengestaltung geeinigt. Nun erhält nur die Nordseite eine komplette Glasfront, während die Südseite relativ geschlossen gestaltet wird. Diese neue Front, die nur von kleinen, versetzten Fenstern durchbrochen wird, hatte bei der Vorstellung im Oktober nicht jedem gefallen. Vielleicht lag es auch an dem tristen Einheitsgrau der Zeichnung, denn in der Farbpräsentation am Dienstag sah die Sache gleich ganz anders aus.

Geplant war die Südfassade ja einmal als Glasfront. Das wollten die Gemeinderäte dann doch nicht, denn sie befürchteten eine zu große Erhitzung im Sommer. Im Oktober hatte Architekt Birger Bhandary vom Büro bcs die abgeänderte Version vorgestellt. Damals löste die Südfassade mit vereinzelt "rauf und runter springenden Fenstern" (Bhadary) keine Begeisterungsstürme aus.

Nun zeigte der Architekt am Bildschirm im Sitzungssaal, was eine Computeranimation so alles kann: Die Fassaden bedeckt mit Faserzementplatten, mit Kupfer oder Glasfasergewebe - mal Naturtönen, mal in zartem Gelb, mal in Knallrot, Gelb oder Orange. "Um Materialien und Farbe geht es jetzt gar nicht", mahnte jedoch Bürgermeister Bernhard Mücke (CSU). "Wir entscheiden rein über die Kubatur und zwar möglichst heute, damit wir den Bauantrag noch heuer losschicken können."

Im Anschluss ließ er über jede der vier Gebäudefronten einzeln abstimmen. Bei der verglasten Nordfassade, an der sich auch der Haupteingang befindet, war eigentlich alles klar. Ob eine Zweifach- oder Dreifachverglasung eingebaut werden soll, das wolle die Gemeinde noch einen Preisvergleich entscheiden, betonte Mücke. Anschließend befürwortete der Gemeinerat einstimmig die Glasfront. Die Westseite erhielt ebenfalls einstimmig grünes Licht. Dann stand die Südfront mit einer relativ geschlossen Front und versetzten Fenstern, ähnlich wie im Erdinger Schwimmbad, zur Debatte. "Gefällt die Fassade jemandem gar nicht?", fragte der Bürgermeister. Schweigen. Dann Abstimmung per Hand: Einstimmiges Votum für die Front.

Bei der Ostfassade wiederum sorgte ein nicht eingeplantes Fenster für Diskussion. Sowohl die Küche als auch die Toilette nebenan sind laut Architektenplan fensterlos. Das gefiel Martin Reitinger (WG Notzing) überhaupt nicht. "Eine Toilette ohne Fenster, das muffelt immer", sagte er. Birger Bhandary verwies darauf, dass moderne Be- und Entlüftungsanlagen "heute so ausgelegt sind, dass sie Gerüche rausbringen". Schließlich stimmte der Gemeinderat der geplanten Fassade zu. Eine Neinstimme kam von Reitinger.

Auf Widerstand stieß der Vorschlag des Architekten, auf den Dachüberstand zu verzichten. Dieser habe durch den Wegfall der Rundumverglasung keine Funktion mehr, die Kosten könne man sich sparen, erklärte Bhandary. "Für mich sieht das ohne Vordach wie eine Schuhschachtel aus", kritisierte Reitinger. Dem stimmten einige Räte zu. "Das ist eben Geschmackssache", erkläre Mücke, der für die Version des Architekturbüros votierte. Mit 15 zu 6 Stimmen beschloss der Gemeinderat, auf den Überstand zu verzichten. Der Bauantrag kann losgeschickt werden.

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