Nordumfahrung Erding:Der Monat der Entscheidung

Stadt und Landkreis stellen im Juli die Weichen für die Nordumfahrung Erding - Umweltverträglichkeitsstudie vor Abschluss

Antonia Steiger

Bei der Nordumfahrung Erding sollen noch im Juli wichtige Entscheidungen fallen: Wie Landrat Martin Bayerstorfer (CSU) bei einem Pressegespräch am Montag sagte, werden am Montag, 25. Juli, die Ergebnisse der Umweltverträglichkeitsstudie im Gasthaus Prostmeier in Riedersheim vorgestellt, zwei Tage später sollen Struktur- und Kreisausschuss und der Kreistag dem Staatlichen Bauamt den Auftrag erteilen, den Vorentwurf für eine Trasse zu erstellen. Dieser Entwurf wird Teil der Unterlagen für das Planfeststellungsverfahren sein, mit dessen Beginn Bayerstorfer im vierten Quartal 2012 rechnet. Am Dienstag, 26.Juli, wird der Erdinger Stadtrat noch einmal über die Nordumfahrung reden.

Die Umweltverträglichkeitsstudie soll dem Landkreis Erkenntnisse darüber liefern, ob die von Landkreis und Staatlichem Bauamt favorisierte Südtrasse planungsrechtlich durchsetzbar ist, wie Bayerstorfer erläuterte. Aus ökologischer Sicht habe die Süd 2-Trasse Defizite, sagte er.

Tatsächlich haben schon die Untersuchungen des Staatlichen Bauamtes gezeigt, dass von den Südtrassen die größere Gefahr für die Umwelt ausgeht als von den Mittetrassen. Dennoch hatte die Behörde eine Empfehlung für die Südtrasse ausgesprochen - weil sie Erding stärker entlastet und weil die Behörde die ökologischen Risiken für vertretbar hält. Was genau in der Umweltverträglichkeitsstudie steht, wollte Bayerstorfer nicht sagen. Doch er deutete an, dass einige Pflanzen gefunden worden seien, die als vom Aussterben bedroht gälten. Für sie müsste ein Ersatzhabitat geschaffen werden.

Er habe daher gebeten, sagte Bayerstorfer, die Umweltverträglichkeitsprüfung auf einen etwas breiteren Korridor auszudehnen. "Wir bekommen daher auch Aussagen zu den Mittevarianten", sagte er, wenn auch nicht so detailliert wie zu den Südtrassen. Was allerdings passiert, falls die Südtrassen bei der Umweltverträglichkeitsstudie durchfallen, dazu wollte sich Bayerstorfer nicht näher äußern.

Weiterhin ausgeschlossen bleibt jedoch - trotz einer auf Abschnitte der Mittevarianten ausgeweiteten Verträglichkeitsstudie -, dass Eichenkofen und Altham von der Nordumfahrung umfahren werden, wie es die Mittevarianten vorgesehen hätten. Es bleibt bei einer Trasse, die sich zwischen Langengeisling und den weiter nördlich gelegenen Erdinger Ortsteilen Eichenkofen und Altham hindurchschlängelt. Nur für diese Süd 2-Variante habe es Zustimmung in allen betroffenen Kommunen gegeben, sagte Bayerstorfer.

Drei heiße Tage stehen nun Stadt und Landkreis Erding Ende Juli bevor: Stadt- und Kreisräte und Bürger sind eingeladen zur Präsentation der Umweltverträglichkeitsstudie am Montag, 25. Juli, in Riedersheim. Einen Tag später wird der Stadtrat debattieren. Bislang hat er noch kein Votum für eine Trasse abgegeben.

Am Mittwoch, 27.Juli, soll der Kreistag dem Staatlichen Bauamt einen Auftrag für den Vorentwurf erteilen. Für Herbst 2012 rechnet Bayerstorfer mit dem Start des Planfeststellungsverfahrens, über einen möglichen Baubeginn ließe sich jedoch nichts sagen.

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