Neuer Recyclinghof für Erding:Ende der Suche

Neuer Recyclinghof für Erding: Nicht sehr angenehm: Auf dem engen Recyclinghof am Rennweg stauen sich gerade samstags die Autos.

Nicht sehr angenehm: Auf dem engen Recyclinghof am Rennweg stauen sich gerade samstags die Autos.

(Foto: Renate Schmidt)

Der neue Recyclinghof für Erding entsteht wohl im Westen der Stadt zwischen der Dachauer und der Sigwolfstraße. Diese Woche beschäftigen sich die Stadträte mit dem Thema

Von Mathias Weber, Erding

Die Stadt Erding wird einen neuen Recyclinghof bekommen, und aller Voraussicht nach wird er westlich von Klettham zwischen der Dachauer Straße und der Sigwolfstraße entstehen. Der Planungs- und Bauausschuss des Stadtrates wird sich am kommenden Donnerstag auf seiner Sitzung mit dem Bebauungsplan Nummer 225 für das Gebiet westlich der Sigwolfstraße und südlich der Dachauer Straße auseinandersetzen, den Stadträten werden die Planungen vorgestellt. Von einem Recyclinghof ist auf der Tagesordnung keine Rede, konkret haben sich bisher weder der Erdinger Oberbürgermeister Max Gotz (CSU) noch Landrat Martin Bayerstorfer (CSU) geäußert, wo der Hof, für den die Landkreis-Abfallwirtschaft zuständig ist, entstehen soll. Mit Blick auf die Tagesordnung sagte Gotz aber zur SZ Erding: "Es ist klar, wo die Reise hingeht." Viele Erdinger dürften diesen Hinweis mit Erleichterung aufnehmen. Die Situation am jetzigen Recyclinghof am Bauhof der Stadt am Rennweg ist mehr als unbefriedigend. Lange Wartezeiten, gerade samstags, sind die Regel. Die Erdinger Stadträtin Jutta Harrer (SPD) hatte die enormen Staus rund um den Hof erst wieder bei der jüngsten Stadtratssitzung angesprochen und den Oberbürgermeister gefragt, ob denn eine Ausweitung der Öffnungszeiten möglich wäre. Diesen Forderung blockte Gotz mit Blick auf die neuen Planungen ab.

Im Gewerbegebiet West soll jetzt alles besser werden. Auf rund 5000 Quadratmeter, so skizziert es Gotz, soll ein großzügiger Recyclinghof entstehen. Die verkehrliche Anbindung soll besser werden, "kein Verkehrskonflikte" wünscht sich der Oberbürgermeister, Bürger aus Klettham könnten den Hof auch fußläufig erreichen. Die Barrierefreiheit soll insofern gegeben sein, als die Container ebenerdig zu befüllen sein sollen - "damit die Leute nicht mehr die wackeligen Treppen raufkraxeln müssen", sagt der OB. Zu den Kosten will er noch keine Angaben machen; der Kreistag hatte vergangene Woche 1,125 Millionen Euro für das Vorhaben im Haushalt für das kommende Jahr eingestellt. Zum Teil, sagte Gotz, verfügt die Stadt über Land zwischen Dachauer- und Sigwolfstraße, ein Teil müsse aber auch zugekauft werden. Projektentwickler hatten dort Land gekauft, keine Erdinger, wie Gotz bestätigt: "Grundstücksprofis." Diese Investoren haben wohl auf eine Wertsteigerung der Flächen spekuliert - mit Erfolg. Im Dezember 2015 war bekannt geworden, dass sich ein großes Logistikunternehmen für den Standort nahe der Flughafentangente interessiere. Der Stadtentwicklungsausschuss hat damals einen Bebauungsplan für das 23 Hektar große Gebiet aufgestellt. Wie es ein Jahr später um die Planungen des Logistikers bestellt ist, ist aber unklar. Auch OB Gotz kann dazu nichts sagen, er habe im Moment keine aktuellen Informationen von Seiten des Unternehmens. Fest steht für ihn aber, dass sich auf dem Gebiet örtliche Handwerksbetriebe ansiedeln sollen, die an anderen Standorten in der Stadt ihre Kapazitätsgrenzen erreicht haben. Er bemühe sich beim Grundstückseigentümer darum, dass sich Betriebe ansiedeln könnten, sagte Gotz. Interesse aus der Handwerkerschaft sei ihm schon signalisiert worden.

Mit dem Recyclinghof zumindest dürfte es schon im kommenden Jahr losgehen. Es wäre das Ende einer langen Standortsuche: Zuerst war ein Standort an der ED 19 in Richtung Eitting in der Diskussion, doch die Anwohner in Siglfing hatten den Bau nach massiven Protesten verhindert. Gotz brachte auch einmal das Fliegerhorstgelände ins Gespräch, nun aber dürfte es Erding West werden. Dass die Suche so lange gedauert hat, darüber ist auch der Oberbürgermeister nicht glücklich. Er übt Selbstkritik und sagt, dass man sich schon vor 20 oder 25 Jahren Gedanken über mögliche Flächen machen hätte können. "Bürgermeister, Verwaltung, Stadträte - irgendwer hätte ja Gedanken entwickeln können."

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