Neuer Kreisrat in Erding:Die schwarze Macht bleibt ungebrochen

Neuer Kreisrat in Erding: Landrat Martin Bayerstorfer (3.von links) stößt am Wahlabend mit seinen Herausforderern Michael Gruber, Karl Heinz Jobst und Rainer Mehringer (von links nach rechts) auf die kommenden sechs Jahre im Kreistag an - mit Wasser, Apfelschorle, Weißbier und Hellem (von links nach rechts).

Landrat Martin Bayerstorfer (3.von links) stößt am Wahlabend mit seinen Herausforderern Michael Gruber, Karl Heinz Jobst und Rainer Mehringer (von links nach rechts) auf die kommenden sechs Jahre im Kreistag an - mit Wasser, Apfelschorle, Weißbier und Hellem (von links nach rechts).

(Foto: Renate Schmidt)

Im Kreistag behält die CSU ihre 28 Sitze, die SPD fällt von neun auf acht zurück, die Grünen gewinnen einen hinzu und haben nun sechs, die Freien Wähler stocken von neun auf zwölf Sitze kräftig auf

Von Thomas Daller und Florian Tempel

Bei der Kreistagswahl konnte die CSU wieder ein Ergebnis von mehr als 47 Prozent erzielen. Die SPD erlitt leichte Verluste von einem Prozentpunkt und muss sich mit 12,6 Prozent begnügen. Die Freien Wähler konnten um mehr als drei Prozentpunkte zulegen und kamen damit auf 19,3 Prozent, die Grünen gewannen knapp 1,3 Prozentpunkte hinzu und sind bei 10,2 Prozent angelangt. FDP und Republikaner haben schwere Verluste erlitten: Die Liberalen sind von 4,1 im Jahr 2008 auf nunmehr 2,4 Prozent dezimiert worden, die Republikaner rutschten von 5,2 auf 3,7 Prozent ab. Die ÖDP kam nicht wieder auf fünf, sondern erzielte nur noch 4,7 Prozent. Die einzig deutlichen Gewinner sind somit die Freien Wähler.

Bei der Sitzverteilung zeichnet sich somit folgendes Bild ab: Die CSU behält ihre 28 Kreisräte, die SPD fällt von neun auf acht zurück, die Grünen gewinnen einen hinzu und haben nun sechs, die Freien Wähler stocken von neun auf zwölf Sitze auf, die ÖDP bleibt bei dreien, die Republikaner geben einen ab und haben nur noch zwei und die FDP stellt lediglich noch einen Kreisrat, statt bisher zwei.

Neue Bürgermeister im Kreisrat

Neue Kreisräte bei der CSU sind beispielsweise der Dorfener Mediziner und Stadtrat Ludwig Rudolf, die Lengdorfer Bürgermeisterin Gerlinde Sigl, der Taufkirchner Zahnarzt und CSU-Ortsvereinsvorsitzende Christoph Puschmann oder der Vorsitzende des Kreisjagdverbandes, Thomas Schreder. Nicht mehr in den Kreistag geschafft hat es Alexander Wegmaier, obwohl er die CSU bislang sogar im Kreisausschuss für Bildung und Kultur vertreten hat.

Bei den Freien Wählern ziehen einige Bürgermeister neu in den Kreistag ein: Hans Schreiner aus Bockhorn, Manfred Ranft aus Wartenberg und Max Kressirer aus Finsing. Darüber hinaus haben es beispielsweise die Dorfener Stadträtin Doris Minet und der Taufkirchner Gemeinderat Valentin Bitzer in den Kreistag geschafft.

Wenig Bewegung gibt es bei der SPD-Fraktion: Nachdem Fritz Steinberger und Rudolf Borgo nicht mehr für den Kreistag kandidierten und die SPD einen Sitz abgeben muss, rückt als einzige die Dorfener Ortsvereinsvorsitzende Simone Jell nach. Die Realschullehrerin hat es bei der Kommunalwahl auch erstmals in den Dorfener Stadtrat geschafft. Bei den Grünen wechselt die halbe Mannschaft: Hannelore Seeger, Nicole Sievers und Markus Schmidt werden abgelöst von Ursula Frank-Mayer, Florian Geiger, Christoph Sticha und Stephan Glaubitz.

Auch bei der ÖDP vollzieht sich ein gravierender personeller Wandel: Roswitha Bendl und Helmut Trinkberger traten nicht mehr an, Stephan Treffler erhielt nicht mehr genug Stimmen. Im Kreistag sitzen künftig Karl Heinz Jobst, Christina Treffler und Rainer Forster. Die Republikaner müssen einen Sitz abgeben. Sie sind nur noch durch die beiden Taufkirchener Martin Huber und Peter Attenhauser vertreten. Und die FDP ist künftig allein in der Person von Rupert Lanzinger vertreten.

Die Kreispolitik wird allerdings gar nicht so sehr durch die Vollversammlung des Kreistags bestimmt, sondern in den verschiedenen Ausschüssen und in den mit Kreisräten besetzten Aufsichtsgremien wie dem Krankenhaus-Verwaltungsrat gemacht. Überall dort bleibt die Macht der CSU ungebrochen. Sie wird, egal welches Verfahren für die Sitzverteilung angewandt wird, in allen Ausschüssen und Gremien die absolute Mehrheit stellen. Dafür reichen auch 47 Prozent, da die dezimierten Reps in den Ausschüssen nicht mehr vertreten sein werden. Außerdem ist Landrat Martin Bayerstorfer (CSU) Vorsitzender in allen Ausschüssen. Abgesehen davon wird sich die CSU bei Abstimmungen im Kreistags wie bisher ganz sicher Mehrheiten organisieren können.

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