Neuer Juso-Kreisverband:Junge Hoffnung

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In Erding gibt es jetzt wieder eine eigenständigen Kreisverband der Jusos. Ihr neuer Vorsitzender ist der Abiturient Niclas Spanel. Er will sich für bessere Bildungschancen für alle und eine gerechtere EU einsetzen

Von Wilken Hustert, Erding

Gemütlich war die Atmosphäre im Braumeister-Stüberl beim Weißbräu in Erding, aber das war nur Zufall. Denn gemütlich will der Parteinachwuchs der SPD ganz bestimmt nicht sein, das wurde bei der Neugründung des Jusos-Kreisverbandes am Mittwochabend in Erding klar. Die Jusos bildeten innerhalb der Erdinger SPD bisher einen losen Zusammenschluss, in dem nur wenige Mitglieder aktiv waren. Nun haben sich zehn Parteimitglieder dazu entschlossen, sich im Rahmen eines echten Kreisverbandes stärker zu engagieren; acht von ihnen waren am Dienstag anwesend. Um die nötige Unterstützung für das Vorhaben zu signalisieren, waren auch der Vorsitzende der Jusos Oberbayern, Josef Parzinger, die stellvertretende Juso-Landesvorsitzende Katarina Koper und Omid Atai, Mitglied der Jusos in Poing, gekommen. Auch die stellvertretende Kreisvorsitzende der SPD, Ulla Dieckmann, und der Vorsitzende des SPD-Ortvereins in Erding, Karl-Heinz Gallin, waren im Weißbräu dabei. Die Versammlung leitete Martin Kern, Vorsitzender der SPD im Landkreis und selbst Juso-Mitglied.

Zum Auftakt richteten die altgedienten Genossen einige Grußworte an die Jungsozialisten. Tenor der Reden war die Freunde über die Neuerfindung der Erdinger Jusos und die aktive Beteiligung junger Menschen am politischen Geschehen. "Ihr sollt Anteil an der Richtungsbestimmung der SPD haben", sagte Katarina Koper. Die Bedeutsamkeit der Jugend betonte auch die Kreisvorsitzende Ulla Dieckmann, "ihr seid unsere Zukunft", verkündete sie. Karl-Heinz Gallin forderte die jungen Mitglieder dazu auf, auch kritisch gegenüber der Mutterpartei zu bleiben.

Zwei Jusos wollten den Kreisverein führen: Als Vorsitzende stellten sich Felix Sabelleck, Student der Fachinformatik, und der Abiturient Niclas Spanel zu Wahl. Beide kommen aus Erding und präsentierten ihr Programm: Sabelleck legte einen Schwerpunkt auf die Netzpolitik, den Umgang mit digitalen Technologien und wünscht sich ein sozialeres Europa. Spanel will sich für bessere Bildungschancen für alle und ebenfalls eine gerechtere EU einsetzen. Durchsetzen konnte sich mit sechs zu zwei Stimmen schließlich Niclas Spanel, der ab sofort mit seinen Stellvertretern Lorenz Walbrunn und Marina Lauterbach den neuen Vorstand bilden wird.

Der Poinger Juso Omid Atai überreichte dem frisch gewählten Vorsitzenden zum Start eine Spende für die Verbandskasse und Eisgutscheine für die Mitglieder. Martin Kern bedankte sich bei allen Kandidaten und forderte die Jusos mit Verweis auf "das gesellschaftliche Experiment mit Trump" und die Bedrohung durch Rechtsextremismus dazu auf, sich in Zukunft aktiv zu engagieren.

Das taten sie auch gleich, während einer spannenden Diskussion über die Zukunft Europas. Wo die Reise hingehen soll, das ist für die Jusos klar: in Richtung einer faireren, sozialeren und starken Union. Auch die institutionellen Probleme der EU, die Nord-Süd-Ungleichheiten und der Vertrauensverlust gegenüber etablierter Parteien wurden angesprochen.

Zum Ende der knapp vierstündigen Veranstaltung bedankte sich Niclas Spanel für das ihm geschenkte Vertrauen und bekräftigte seinen Wunsch, die Jusos in Erding zu stärken - und weiter Mitglieder für die Jugendpartei zu werben.

© SZ vom 18.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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