Neuer Bebauungsplan:Mehr Sicherheit für das Gewerbe

huber technik

Die Firma Huber Technik möchte an ihrem Standort bleiben - und das kann sie vermutlich auch. Sie hat sogar Platz für Erweiterungen.

(Foto: privat)

Im Nordwesten Erdings wird eine Neuordnung angestrebt. Der Bebauungsplan sieht eine Gliederung in Industrie-, Gewerbe- und Mischgebiete vor, was auch die Zukunft der Firma Huber Technik sichern hilft

Von Antonia Steiger, Erding

Ein uneinheitliches Gesicht hat das Geviert zwischen der Sigwolfstraße, der Anton-Bruckner-Straße, der Siglfinger Straßer und dem Rennweg im Nordweste Erdings. Dort haben der renommierte Betrieb Huber Technik seinen Sitz, das Autohaus Nagel, aber auch der TÜV und ein Bowling-Center. Und es wird dort außerdem auch gewohnt. Diese Vielseitigkeit wird sich nun auch in einem Bebauungsplan niederschlagen, den die Stadt Erding aufstellen will. Auf der gut 100 000 Quadratmeter großen Fläche sind Nutzungen als Industriegebiet, als Gewerbegebiet und als Mischgebiet vorgesehen.

Bei der Firma Huber Technik atmet man auf. Der Bebauungsplan in seinem jetzigen Entwurf sichert dem Unternehmen die Zukunft, wie Geschäftsführerin Heidi Huber-Kamm der SZ sagte. Der Grund, auf dem die Firma steht, behält demnach den Status als Industriegebiet, was zuletzt in Frage gestellt worden war. Aber nur in einem Industriegebiet sei die Fertigung gesichert, sagt Huber-Kamm. "Wir arbeiten im Schichtdienst, es gibt Lärmemissionen." Stünde Huber Technik in einem Gewerbegebiet, geriete das Unternehmen unter den Druck der Nachbarschaft, die sich über Lärm und weitere Belastungen beschweren könnte. Und noch eine Sicherung wurde eingebaut: Zwischen dem Industriegebiet und den Mischgebieten, die entlang des Rennwegs liegen und wo gewohnt wird, sind Gewerbegebiete eingebettet. Eines umfasst einen Teil des Firmengeländes von Huber Technik, unter anderem für ein Lager. Eine direkte Nachbarschaft von Industrie und Wohnen, "das ginge nicht", sagt Huber-Kamm. Die Abstufung von Industrie- über Gewerbe- bis zum Mischgebiet sichere dagegen ihre Existenz.

"Für ein paar Jahrzehnte" würde dieser Bebauungsplan die Zukunft von Huber Technik an diesem Standort sichern, sagt Huber-Kamm. Das in der dritten Generation inhabergeführte Unternehmen stellt Fördersystem und Gummierzeugnisse her, und das seit neun Jahrzehnten. Die Produkte gehen nach Bayern, Deutschland und in die ganze Welt. Und es soll weitergehen an diesem Standort, ein Umzug mit den großen Pressen ließe sich auch gar nicht so einfach gestalten. "Wir haben hier Flächen für Erweiterungen, auch die Betriebsnachfolge ist gesichert", sagt Huber-Kamm. Nun benötige sie Sicherheit, die der Bebauungsplan bieten kann.

Der Entwurf, den die Rathausverwaltung nun vorgelegt hat, passierte den Planungs- und Bauausschuss einstimmig. Man sei erfreut, dass der Plan nun vorliege, hieß es von mehreren Seiten. Er sei mit allen Eigentümern und Nutzern abgesprochen worden, sagte OB Max Gotz (CSU). Trotzdem sei er nun gespannt, ob trotz dieser Absprachen mit den Beteiligten noch Anträge und Wünsche eingingen.

Ziel des Verfahrens ist es, wie Gotz sagte, die diversen Nutzungen zu sichern, vor allem die gewerblichen Nutzungen, die unter Druck geraten könnten, wenn die Wohngebiete in der Nachbarschaft größer würden. Explizit, sagte Gotz, gehe es auch darum, die Perspektiven der Firma Huber Technik zu sichern. Derzeit unterliegt das Gebiet einer Veränderungssperre, konkrete Planungen hat Huber Technik daher laut der Geschäftsführerin im Moment nicht. Anders sieht das beim Mercedes-Autohaus Nagel aus. Laut Geschäftsführer Hans Joachim Jäger gibt es Pläne für Erweiterungen. Das Haus sei "in die Jahre" gekommen. Einiges müsse neu gebaut und erweitert werden. Dazu seien bereits Vorgespräche geführt worden.

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