Neue Schule für Oberding:Holz statt Keramik

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So ist der Eingang der Grund- und Mittelschule geplant. Ob die Platten der Holzfassade waagrecht oder senkrecht liegen, wird noch entschieden.

(Foto: Ansicht: Schankula Architekten)

Das Gebäude soll sich von der benachbarten Dreifachturnhalle optisch deutlich abheben

Von Regina Bluhme, Oberding

Die Dreifach-Turnhalle in Oberding ist so gut wie fertig, da geht gleich nebenan das nächste Großprojekt in Vorplanung. Die Gemeinde Oberding erhält eine neue Grund- und Mittelschule. Sie wird aus vier miteinander verbundenen Gebäudetrakten bestehen und in Holzbauweise errichtet. Am Dienstag stand die Fassade auf der Tagesordnung des Gemeinderats. Das Gremium entschied sich nach längerer Diskussion bei zwei Gegenstimmen für Holz statt Keramik.

Im Westen der neuen Sporthalle wird in Hanglage das Schulzentrum gebaut - zum Schulhof hin zweigeschossig, zur Dorfen hin dreigeschossig. Die Gemeinde hofft, dass im Herbst nächsten Jahres mit dem Bau begonnen werden kann. Das teilte Geschäftsstellenleiter Josef Steinkirchner auf Nachfrage mit. Für archäologische Untersuchungen sind die Bagger auf dem Grundstück schon mal angerollt.

Drei Varianten für die Außenhaut stellte Arthur Schankula vom gleichnamigen Architekturbüro zur Auswahl: Keramik, Holz, Putz. Beim Putz waren sich die Räte gleich einig: Das ist keine Option. Diese Version erinnere ihn eher an ein "relativ vertrautes Bild", nämlich an einen nüchternen "Verwaltungsbau", erklärte Schankula.

Keramik wiederum sei mit netto 230 Euro Flächenpreis das teuerste und zugleich aufwendigste Material, berichtete er. Das wussten die Räte bereits, denn die neue Dreifachturnhalle schmückt eine eierschalenfarbene Keramikfassade.

Holz dagegen, zum Beispiel Fichte, komme auf 100 Euro und sei mittlerweile auch sehr wartungsfreundlich, sagte der Architekt. "Wenn überhaupt, müssen Sie die Fassade in zehn Jahren runterbürsten und streichen", fügte er hinzu. "Ich kann nur ganz klar Holz empfehlen."

Ein weiterer Pluspunkt für Holz, so Schakula: Das Gebäude werde in Holzbauweise erstellt. Keramik müsse aufwendig mit einer Metallkonstruktion auf dem Holz angebracht werden. "Wenn wir mit der Holzbauweise ohnehin den ökologischen Weg gehen, sollten wir auch bei der Fassade bei Holz bleiben", meldete sich Bürgermeister Bernhard Mücke (CSU) zu Wort. Schankula brachte noch einen ästhetischen Aspekt ins Spiel: Keramikfassade neben Keramikfassade - da würde die neue Schule doch wie "ein Anhängsel" der Sporthalle wirken. "Sie soll doch was eigenes darstellen", betonte der Architekt.

Gemeinderat Matthias Reitinger (Wählergruppe Notzing) indes blieb skeptisch bei Holz: Über die Jahre werde das Material zum einen hässlich, "und dann dreht es sich auch noch auf". Arthur Schankula verwies auf die Vollholzausführung, "das dreht sich nichts auf". Bei zwei Gegenstimmen entschieden sich die Gemeinderäte für die Holzfassade. Eine erneute Diskussion wird es geben, wenn die Entscheidung ansteht, ob die Platten waagrecht oder senkrecht angebracht werden - so wie bei den Keramikplatten für die benachbarte Dreifach-Sporthalle.

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