Nach Fahrerflucht:Unfallauto bleibt auf der Strecke

Niemand fühlt sich zuständig, bis der Markt Au schließlich handelt

Die Marktgemeinde Au hat ein Schrottauto auf eigene Kosten entfernen lassen müssen, weil sich keine Behörde dafür zuständig gefühlt hat. Hintergrund der Posse ist ein Unfall mit Fahrerflucht, der sich am 16. Juni in Schweitenkirchen ereignete. Der Fahrer flüchtete, sein Wagen stand etwa einen Monat lang an der Staatsstraße 2045 zwischen den Auer Ortsteilen Seysdorf und Sillertshausen. Dabei war der Unfall längst geklärt. Die Pfaffenhofener Polizei hatte alles Notwendige aufgenommen, den Fahrzeughalter ermittelt und ihn angeblich mehrmals dazu aufgefordert, den Unfallwagen wegzuschaffen. Der hatte dazu offenbar keine Lust.

Der Rathausverwaltung war der Schrottwagen, der ihre Flur verschandelte, ein Dorn im Auge. Regina Svigac vom Ordnungsamt sollte Abhilfe schaffen. Sie rief bei der Pfaffenhofener Polizei an. Die hatte den Unfall zwar aufgenommen, fühlte sich aber nicht zuständig, weil das Auto schließlich auf dem Hoheitsgebiet der Moosburger Polizei stand. Und der wollte man nicht ins Handwerk pfuschen. Bei der Verbrecherjagd ja, bei der Beseitigung des Missstands nein. Ein Anruf bei der Moosburger Polizei brachte ein ähnliches Ergebnis zutage. Die Beamten in der Dreirosenstadt waren der Auffassung, die Kollegen aus Pfaffenhofen sollten sich doch um das Auto kümmern, nachdem sie schon die Aufklärungsarbeit geleistet hatten. Ein persönliches Gespräch von Regina Svigac mit einem Straßenwärter des Staatlichen Bauamts Freising brachte ebenfalls nicht den gewünschten Erfolg. Niemand fühlte sich zuständig.

So gammelte der Wagen vier Wochen lang vor sich hin. Mittlerweile fühlten sich Unbekannte bemüßigt, die Scheiben des Autos einzuschlagen. Vielleicht witterten sie Beute. Die Splitter lagen überall herum. Ein klarer Fall von Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung: Regina Svigac musste bei einem Autoentsorger in der Nachbargemeinde Rudelzhausen anrufen. Der ließ sich nicht lange bitten und holte den Schrottwagen noch am selben Tag ab. "Keiner ist für irgendetwas zuständig", haderte Bürgermeister Karl Ecker (FWG) in der Sitzung des Marktgemeinderats. Die Gemeinde bleibe auf den Kosten sitzen. Aber vielleicht sind sie ja doch dem Unfallfahrer aufzubrummen.

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