Moosburg:Straßenlampen auf Holzmasten

Moosburg: Normal schauen die Lampen aus, trotzdem freuten sich (v.l.) Anita Meinelt, Stefan Kärstedt (Langmatz), Peter Lohr, Jörg Ochs (SWM) und Melanie Falkenstein.

Normal schauen die Lampen aus, trotzdem freuten sich (v.l.) Anita Meinelt, Stefan Kärstedt (Langmatz), Peter Lohr, Jörg Ochs (SWM) und Melanie Falkenstein.

(Foto: Marco Einfeldt)

Moosburg freut sich über Alleinstellungsmerkmal, nur hier gibt es die nachhaltigen Modelle. Der Testbetrieb läuft bereits

Das ist erst- und einmalig in Deutschland: In Moosburg gibt es jetzt Straßenlampen aus Holz. Das heißt, nicht ganz aus Holz, sondern "nur" zu 45 Prozent. Und vorläufig auch nur zu Testzwecken. Die Stadtwerke München haben fünf dieser neuen Leuchten am Krankenhausweg aufgestellt, bereits vor sechs Monaten. Und nach vielleicht einem weiteren halben Jahr wird man entscheiden, ob das ein Modell für die künftige Beleuchtung in der Stadt sein soll.

Auf den ersten und zweiten Blick unterscheidet die neuen Leuchten nichts von den bisherigen. Deshalb ist auf dezenten Hinweisschildern auch darauf verwiesen, dass diese Lampen aus Ecopolytec sind. Nur der Mast natürlich, denn obendrauf sitzt eine herkömmliche Leuchte mit einer 20-Watt-LED-Lampe. 20 Watt verbraucht die nur, statt der bisher bei Straßenleuchten üblichen 80 Watt. Stromersparnis: 19 Euro im Jahr. Der "Holzmast" sei nachhaltig gefertigt, wie Stefan Kärstedt von der Firma Langmatz aus Garmisch-Partenkirchen bei der Vorstellung des Projekts am Montag erklärte. Langmatz ist bekannt für seine Produkte aus Kunststoff und Holz, beispielsweise die EcotecBox, die bei Kabelschacht-Systemen verwendet wird. Der Mast hält Feuchtigkeit aus und ist immun gegen Bakterien.

Initiiert haben das Projekt die Stadtwerke München, seit jeher der Stadt Moosburg in Sachen Stromversorgung verbunden. Im Rathaus sind die Stadtwerke damit auf offene Ohren gestoßen, sind hier doch Nachhaltigkeit und Umwelt bestimmende Maxime des Handelns. Die neuen Leuchten gibt es exklusiv nur in Moosburg. Bürgermeisterin Anita Meinelt zeigte sich bei der Präsentation denn auch mehr als froh über die neuen Leuchten. Die Umstellung alter Straßenlampen auf LEDs läuft übrigens seit Jahren in Moosburg. Rund 40 Prozent der Straßenlampen sind nach den Worten von Tiefbauamtsleiter Peter Lohr bereits geschafft. Zug um Zug und bei Wechselbedarf werden die Leuchten umgestellt. Die nachhaltigen neuen Lampen aus Holz werden allerdings sicher nicht zum Bestandteil des allgemeinen Stadtbilds. Denn sie sind mehr geeignet für Nebenstraßen und Wege, wie jetzt am Krankenhausweg. Und das Ende des Testbetriebs in einem halben Jahr wird sicher keine endgültigen Aussagen über die Haltbarkeit zulassen, die schon aufgrund des Materials gegeben ist. Vielmehr wird man sehen, dass auch das Drumherum stimmt, ob die Leuchten gefallen. Während der Präsentation jetzt nutzte die Bürgermeisterin die Gelegenheit, kurz bei ihrer Mutter im AWO-Seniorenwohnpark Grüß Gott zu sagen und gleich eine Seniorenrundfrage zu starten. Ob der Mast nun grün oder schwarz ist, interessiert die alten Herrschaften demnach weniger. Hauptsache: hell.

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