Moosburg:Prinzen, Party, Politik

Moosburg: An die Hippie-Ära hat die Gruppe des Reit- und Fahrvereins erinnert, die beim Moosburger Faschingszug mitmarschierte.

An die Hippie-Ära hat die Gruppe des Reit- und Fahrvereins erinnert, die beim Moosburger Faschingszug mitmarschierte.

(Foto: Marco Einfeldt)

Am Faschingsdienstag verwandelt sich Moosburg in eine Feiermeile, ein paar Seitenhiebe gibt es beim Umzug aber auch

Von Alexander Kappen, Moosburg

Der Faschingsdienstag war in Moosburg schon immer eine Art Feiertag, an dem die ganze Stadt auf den Beinen ist. Am Nachmittag erst der Umzug durch die Innenstadt, dann ab zum Feiern in eines der Lokale. In den vergangenen Jahren hat sich die Party durch Essens- und Getränkestände jedoch immer mehr ins Freie verlagert. Und in diesem Jahr lud die Narrhalla in ihrer Ankündigung nun gleich zum "NEUEN Faschingsdienstag!" ein.

Um zwölf Uhr ging's diesmal schon auf der "Partymeile am Stadtplatz" los, wo bis 21 Uhr gefeiert wurde. Zudem gab es ein beheiztes Barzelt "zum Wärmen von innen und außen" sowie eine überdachte Bühne, auf der Prinzenpaar und Garde noch einmal ihr Tanzprogramm abspulten. Im Zehentstadel konnten sich die Moosburger Narren bei einer After-Show-Party bis zur "Prinzenpaar-Beerdigung" um 23.30 Uhr am Plan die Zeit vertreiben.

Herzstück des Faschingsdienstags in Moosburg ist und bleibt aber der traditionelle Umzug. Insgesamt 37 Wagen und Gruppen schlängelten sich heuer durch die Straßen der Altstadt - angeführt wie jedes Jahr von den historischen Rädern aus der Bruckbergerau, deren Fahrer gemäß dem Motto "In den Tiefen der Ozeane" als Meerjungfrauen und andere Unterwasserlebewesen verkleidet waren.

Dahinter folgte viel Bewährtes, Altbekanntes, aber auch Kreatives und aufwendig Gestaltetes. So war die Narrhalla in guter Tradition mit diversen Wagen vertreten - vom Prinzenpaar in einem von Pferden gezogenen, weißen Kutschenimitat über das Präsidium, Garde, Kinder- und Jugendgarde, grüne und rote Elfer, Ex-Prinzessinnen und -Prinzen bis hin zum - kein Witz - leeren Auto des Prinzenpaars.

Für die musikalische Komponente sorgten der optisch diesmal orientalisch anmutende Kolping-Spielmannszug aus Moosburg, die als Mexikaner verkleideten Mitglieder des Spielmannszugs Hörgertshausen und der Jazz Club Hirsch. Samba-Rhythmen brachte die Gruppe Safado unters Volk, die nach Ende des Umzugs auf dem Plan stand und noch Zugaben zum Besten gab.

Mit ein paar lokalpolitischen Seitenhieben wartete die Freiwillige Feuerwehr Pfrombach-Aich auf. Diese hatte an ihrem Wagen ein Schild mit der Überschrift "Moosburgs schwarze Liste" angebracht, auf dem "Höhepunkte" der jüngeren Baugeschichte in der Dreirosenstadt aufgelistet waren. Etwa die eingestürzte und inzwischen neu gebaute Lärmschutzwand an der früheren B 11, das sanierte und aus Lärmschutzgründen nachträglich für viel Geld eingehauste Eisstadion oder das Feyerabendhaus, vor dessen Neubau es einen Architektenwettbewerb mit vielen Irrungen und Wirrungen gab. Viel Mühe gaben sich die Feuerwehr-Kollegen aus Thonstetten, die ihren Ort als gallisches Dorf sehen und folgerichtig in Gestalt von Asterix und seinen Freunden durch die Straßen zogen. Da durften auch Obelix samt Hinkelstein am Rücken und Majestix, auf seinem Schild stehend, nicht fehlen. Mit dabei waren auch einige Wagen aus der Nachbargemeinde Langenbach, die inklusive Bürgermeisterin Susanne Hoyer angereist waren. Die Moosburger Vereine verließen sich bei der Wahl der Kostüme teilweise auf den bewährten Griff in den Trikotschrank. So waren die Fußballer des FC Moosburg als Fußballer und die Eishockeyspieler des EV Moosburg als Eishockeyspieler verkleidet. Letztere wussten allerdings mit einer netten Idee zu gefallen: Sie hatten ihr mobiles Spielfeld dabei, trugen Banden mit und fuhren echte Tore auf Sackkarren durch die Straßen, die sie immer wieder absetzten, um ein Match zu simulieren.

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