Moosburg:Kreidemaler mit Witz

Plädoyer für Straßensperrung wenn Kinder zeichnen wollen

Der Auftritt von Karl-Theodor zu Guttenberg bei einer CSU-Wahlkampfveranstaltung am Montag im Herbstschauzelt hat weitere Reaktionen hervorgerufen. Am Dienstag hatte CSU-Stadtrat Rudolf Heinz zunächst mit einer Anfrage ans Rathaus für Aufsehen gesorgt, die sich auf kritische, mit Kreide auf den Boden gemalte Sprüche am Herbstschaueingang bezog. Heinz wollte etwa wissen, ob diese "Boden-Wahlkampfplakate" genehmigt worden seien und während der Aktion die Mindest-Gehwegbreite eingehalten worden sei. Jetzt antworteten die Initiatoren der Aktion.

Die privat organisierten Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die sich "Kreide-Schrei" nennen und ein eigenes Logo entworfen haben, wollten mit Sprüchen wie "Liebe statt Hass", "Moosburg ist bunt", "Kein Platz für die AfD", "unser Volksfest ist keine Wahlarena" auf "friedliche Art und Weise unseren Unmut mit den Veranstaltungen der CSU im Volksfestzelt" und die Wahlwerbung der AfD beim Festgelände äußern, wie sie schreiben. Keiner der Sprüche sei "eindeutig einer Partei zuzuordnen und es wurden keinerlei Wahlwerbung verteilt oder Parteilogos verwendet".

An Heinz gerichtet, schreibt die Gruppe weiter: "Selbstverständlich sind wir bereit die Reinigungskosten, die für die Beseitigung der Straßenmalkreide durch den Regen angefallen sind, zu übernehmen und voll und ganz zu tragen." In diesem Zug "möchten wir auf den Mindestlohn für die Arbeit des Regens aufmerksam machen. Unser Justiziar hat uns allerdings bestätigt, dass weder Regen noch Sonne verklagt werden können, falls die Arbeit mangelhaft erledigt worden sein sollte". Zu der Frage möglicher Sicherheitsaspekte "fordern wir, um in Zukunft für alle Moosburger Sicherheit beim Kreidemalen zu gewährleisten, dass Eltern für ihre Kinder ab sofort einen formlosen Antrag auf Straßenvollsperrung stellen können, wenn die Kinder vor dem Haus malen wollen. Dies würde die von Ihnen geforderte, dauerhafte Mindestgehwegbreite sicherstellen und die Feinstaubbelastung für die malenden Kinder minimieren". Die Gruppe bekenne sich "natürlich schuldig, nicht bei der Stadt unsere friedliche Malaktion schriftlich und ausführlich beantragt und auch kein Sicherheitskonzept mit Fluchtwegeplan vorgelegt zu haben". Sie rufe daher "alle Eltern auf, die Kreidemalaktionen der Kinder künftig bei der Stadt genehmigen zu lassen".

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