Moosburg:Festivalträume für 2018 geplatzt

Die Macher von Utopia Island pausieren wegen Ausbauproblemen beim Aquapark, obwohl schon 5000 Tickets verkauft sind

Von Birgit Goormann-Prugger, Moosburg

Das Utopia Island Festival, bei dem in diesem Jahr rund 15 000 Besucher im Moosburger Aquapark gefeiert hatten, fällt 2018 aus. Der Grund dafür sind fehlende Baugenehmigungen für größere Umbaumaßnahmen, die von den Veranstaltern, der Klangfeld GmbH, geplant sind. Vorgesehen ist der Ausbau des Aquaparks zu einem Erholungs- und Freizeitpark samt Wakeboardanlage, der Neubau von zwei Sanitärgebäuden für den Badebetrieb sowie die Errichtung eines Servicegebäudes nebst fünf Kiosk-Hütten für einen Biergarten. Auch ein Rundweg um den See soll angelegt werden.

Der Moosburger Stadtrat hatte den Umbauarbeiten im Prinzip schon zugestimmt. Doch das Freisinger Landratsamt hat nun sein Veto eingelegt. "Für die vom Betreiber des Aquapark-Geländes geplanten Umbaumaßnahmen ist aus unserer Sicht die Aufstellung eines Bebauungsplans zwingend erforderlich. Von daher konnte bisher keine Genehmigung erteilt werden. Den Bebauungsplan müsste die Stadt Moosburg ins Verfahren geben", erklärte dazu Robert Stangl, der Pressesprecher des Landratsamtes.

Antragsteller für die Umbaumaßnahmen war die Evago Immobilien GmbH, die wie die Moosburger Event-Agentur Klangfeld zur Evago-Group gehört. Klangfeld ist mit der Umsetzung der Maßnahmen im Aquapark betraut. Schon im Februar hatte man dem Moosburger Stadtrat die Pläne vorgestellt, "doch noch im November hatten wir noch keine Klarheit darüber, ob wir die nötigen Genehmigungen bekommen oder nicht", erklärte Klangfeld-Geschäftsführer Thomas Sellmeir am Dienstag. "Irgendwann ist uns die Zeit davon gelaufen und wir mussten eine Entscheidung pro oder contra treffen", sagte er weiter. Schließlich bräuchten die Baufirmen feste Zusagen und auch mit den Headlinern, DJs und Bands müssten Verträge abgeschlossen werden. Ohne Genehmigung könne der für Frühjahr geplante Baubeginn aber nicht eingehalten werden. "Wir haben zuvor auch mit der Polizei gesprochen, die hatte davon abgeraten, das Festival mit der jetzigen Geländebeschaffenheit für eine noch größere Besucherzahl auszurichten. Und kleiner wollten wir es 2018 nicht gestalten".

2017 hatten die Utopiaveranstalter große Probleme mit dem Wetter. Die 15 000 Besucher hatten zwar drei Tage lang unverdrossen dem Regen getrotzt, doch die große Inselparty wurde schon nach kurzer Zeit zu einer Schlammschlacht. "Unsere Mitarbeiter waren monatelang damit beschäftigt das Material zu reinigen oder aus dem Boden zu buddeln", berichtete Sellmeir. Mehr als 100 000 Euro habe das gekostet. "Nun hätten wir wieder viel Geld in temporäre Infrastrukturmaßnahmen stecken müssen, das wir später für die Baumaßnahmen gebraucht hätten." Darum sei schließlich die Entscheidung gefallen, 2018 eine Pause einzulegen. "Darüber sind wir selbst sehr traurig", sagte der Klangfeld-Geschäftsführer. "Wir sind alle mit Herzblut dabei und wenn man die vielen Menschen beim Feiern sieht, dann macht einen das auch stolz."

5000 Tickets waren für Utopia 2018 schon verkauft worden. Das Geld dafür werde nun natürlich zurückerstattet. "Wir haben am Montag noch eine Nachtschicht eingelegt, spätestens am Mittwoch sollte bei allen wieder das Geld auf dem Konto gelandet sein", versicherte Sellmeir. Jetzt hofft man, dass 2018 Bewegung in das Umbauprojekt kommt "und wir nach der Badesaison mit den Bauarbeiten beginnen können."

2019 soll auf jeden Fall wieder bei Utopia Island gefeiert werden. "Wir haben das ganz fest vor", erklärte Sellmeir. Vielleicht hat dann auch ja der Headliner Zeit, den die Veranstalter schon für 2018 im Auge hatten. Wer das war, konnte Sellmeir aus vertragsrechtlichen Gründen nicht verraten. "Aber von der Größenordnung war es jemand wie DJ Martin Garrix aus Holland und der war die Nummer eins".

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: