Moosburg:Doch eine Abbiegespur

Am Wohngebiet Amperauen entsteht vorerst kein Kreisverkehr

Stadtrat Alfred Wagner (Grüne) schrieb in einem Facebook-Post, dass "offensichtlich ein Missverständnis" vorgelegen habe. Bürgermeisterin Anita Meinelt (CSU) sprach von "Kommunikationsproblemen". Die Rede war von der noch einmal geänderten Verkehrsanbindung des neuen Wohngebiets "Amperauen", für das der Bebauungsplan deshalb zum zweiten Mal öffentlich ausgelegt werden muss. Während der üblichen Geschäftszeiten ist er vom 22. Dezember bis einschließlich 15. Januar im Rathaus einzusehen. Der Stadtrat fasste kürzlich den Beschluss zur neuerlichen Auslegung.

Das Staatliche Bauamt hatte in seiner ursprünglichen Stellungnahme eine Abbiegespur mit Ampel gefordert. Im Stadtrat wurde daraufhin jedoch der Wunsch nach einem Kreisverkehr laut. Als Alternative zur Abbiegespur brachte das Staatliche Bauamt daraufhin einen großen Kreisel mit einem Durchmesser von rund 40 Metern ins Spiel. Der wiederum war den Stadträten zu groß, zumal die Staatsstraße Richtung Mauern, an welcher der Kreisel entstehen soll, in diesem Bereich in absehbarer Zeit zur Ortsstraße herabgestuft werden soll und in die Zuständigkeit der Kommune übergeht. Sie favorisierten einen kleinen Kreisel mit 28 Metern Durchmesser. Ein großer hätte "über 600 000 Euro gekostet, dazu wäre noch der Verlust von 800 Quadratmeter Bauland gekommen, die wir nicht verkaufen hätten können", rechnete die Bürgermeisterin vor, "zusammen wären das Kosten von weit mehr als einer Million gewesen". Der Plan war deshalb, zunächst eine Abbiegespur zu bauen, aber die Fläche für einen 28-Meter-Kreisel vorzuhalten, um diesen später bauen zu können.

Doch dann signalisierte das Staatliche Bauamt, "dass wir mit dem Kreisel ins Verfahren gehen können", so Meinelt. Der Bebauungsplan wurde mit einer entsprechenden Anbindung durch einen 28-Meter-Kreisverkehr ausgelegt - ehe das Staatliche Bauamt doch die Reißleine zog. Der Knotenpunkt liege außerorts, weshalb ein Durchmesser von mindestens 35 Metern nötig sei, hieß es nun. Laut Gutachten von Harald Kurzak erreiche aber auch ein 28-Meter-Kreisel die Verkehrsqualität A, stand jetzt in der aktuellen Sitzungsunterlage der Verwaltung für den Stadtrat. Das bedeute, dass auch alle Lastwagen den Kreisel problemlos passieren könnten, sagte Moosburgs Bauamtsleiter Herbert Held in der Sitzung.

Da die Stadt jedoch am kürzeren Hebel sitzt, beschloss man nun, doch mit einer Abbiegespur ins Verfahren zu gehen und - wie ursprünglich geplant - die Fläche für einen 28-Meter-Kreisverkehr freizuhalten. Diesen kann die Stadt dann später verwirklichen. Begeistert war im Stadtrat über das Hin und Her keiner. Bürgermeisterin und Bauamtsleiter versicherten jedoch, dass sich durch die neuerliche Auslegung der Pläne keine Verzögerung ergeben werde.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: