Mitten in Erding:Zehn kleine Entlein

Dem Trend des positiven Denkens möchten auch wir uns nicht verschließen - und berichten von der "Guten Tat der Woche"

Von Peter Haacke

Überall wird gejammert, geklagt und protestiert. Ja, die Welt scheint schlechter geworden zu sein. Tagtäglich überschütten uns die Medien mit immer neuen Schreckensnachrichten, dass einem Angst und Bange werden kann: Verkehr, Windräder, Umweltverschmutzung, der Preisverfall für Immobilien, sinkende Zinsen bei Banken und Lebensversicherungen, die Macht der Senioren, das Desinteresse der Jugend, die überbordende Bürokratie, der Verfall der guten Sitten und die zunehmende geistige Armut sowieso. Ja selbst das Wetter - die Älteren unter uns erinnern sich - gibt nicht mehr das her, was der Frühling einst versprochen hat. Kurzum: Früher war alles besser, womöglich sogar die Zukunft. Dabei lechzt die Welt nach Edelmut und Anstand, Aufrichtigkeit und Gutem. Eine Zeitung in Australien hat den Zeitgeist schon lange erkannt und bringt seither ausschließlich positive Nachrichten: Was fürs Herz, das den geneigten Leser erfüllt mit besten Gefühlen in einen erfolgreichen Tag starten lässt. Diesem Trend möchten auch wir uns nicht verschließen - und berichten von der "Guten Tat der Woche": Unlängst trug es sich zu, dass eine Enten-Mama nebst zehn Enten-Kindern auf Wanderschaft ging. Doch auf der Suche nach Wasser strauchelte die kleine Großfamilie - und plumpste kollektiv in einen abgelassenen Swimmingpool. Möglicherweise hatte eines der Küken irrigerweise einen Plastik-Pinguin als potenziellen Papa ausgemacht - ein fataler Trugschluss. Für Mama Quack und die zehn Entlein jedenfalls gab es kein Entrinnen. Doch dem Besitzer des Pools sei Dank: Als Mann der Tat schwang er sich wild entschlossen hinein und rettete den Enten-Clan! In einem kleinen Weiher fand die Familie ihr neues Glück. Ob die Geschichte aber ein echtes Happy end hat, wird noch abzuwarten sein. Denn in Nähe des Teiches wurden schon eine dicke Angora-Katze gesichtet - und die Natur ist bekanntermaßen grausam. Früher, heute und wohl auch morgen . . .

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