Mitten in Erding:Trend zum Zweitbaum

Einer fürs Wohnzimmer und einer für Terrasse oder Balkon befördern den weihnachtlichen Frieden

Kolumne von Gerhard Wilhelm

Nachdem Heilig Abend in diesem Jahr offenbar gefühlt in noch schnelleren Schritten naht, stellt sich vielen Menschen nicht nur die oft bis kurz vor Ladenschluss nicht gelöste Frage: "Was schenke ich?", sondern es steht auch der Kauf des Christbaums an. Auch wenn es mittlerweile schon den Christbaum im Internet zu kaufen gibt - es gibt sogar einen Christbaumdealer (mit echtem Schnee auf den Nadeln?) - ist der Kauf doch oft eine sehr persönliche Sache, die vor Ort erledigt werden muss. Der Baum muss begutachtet, erfühlt werden, von allen Seiten. Und von allen Familienmitgliedern am Besten, damit zuhause nicht schon vor Weihnachten die Stimmung auf Null sinkt. Schon so mancher glücklicher, stolzer Besitzer eines gekauften Christbaums musste sich daheim dann die Frage gefallen lassen, ob er einen Knick in der Optik hat angesichts des jämmerlichen Exemplars, das er mit viel Mühen nach Hause geschleppt hat.

Und auch beim Kauf vor Ort gibt es schon oft Diskussionen. Die einen wollen eine Nordmanntanne, andere eine Fichte, wieder andere schwören auf das Aussuchen des guten Stückes für das weihnachtliche Wohnzimmer im Wald. Allerdings sollte man es besser vermeiden mit Axt oder Säge im Wald angetroffen zu werden. Sich einfach einen Baum aus dem Wald zu holen ist Diebstahl und kann hart bestraft werden. Besser man geht zu Waldbesitzern, die das offiziell erlauben.

Was aber tun, wenn man sich in der Familie einfach nicht auf einen Baum einigen kann? Auch in diesem Fall gibt es eine Lösung: der Trend geht zum Zweitbaum. Einer steht in der guten Stube, der andere auf der Terrasse oder Balkon. Weiterer Vorteil: jeder kann anders geschmückt werden, was auch wieder Streit vermeidet. Blau, silber oder rot? Für jeden Geschmack ein Baum.

Weil das natürlich ins Geld geht, ist ein weiterer Trend hilfreich: der zum künstlichen Baum. Der hat mehrere Vorteile: Der Kunstbaum kostet nur einmal, erspart den kleinen Tannen und Fichten das vorzeitige Ableben, er nadelt nicht und wenn Weihnachten vorbei ist, muss man sich keine Gedanken über die Entsorgung machen. Rein in den Karton und ab in den Keller oder Speicher mit ihm. Den Zweitbaum draußen darf dann jedes Jahr ein anderes Familienmitglied aussuchen und dekorieren, womit einem friedlichen Weihnachtsfest nichts mehr im Wege steht.

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