Mitten in Erding:Petrus ist an allem schuld

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Nach dem Temperatursturz zum Frühlingsbeginn und den miserablen Wetteraussichten für die weiteren Tage, kann man Petrus nur eines sagen: Du machst keinen guten Job

Kolumne von Gerhard Wilhelm

Was war das für eine große Freude Anfang März, als die Temperaturen in die Höhe schossen und die Sonne am blauen Himmel strahlte. Winter ade! Der Frühling ist da. Die Gärtnereien bereiteten sich schon auf den ersten großen Ansturm vor, die Gartenbesitzer lechzten nach Farbe im heimischen Garten, um endlich dem weiß-grau des Winters zu entfliehen und sich auf den - hoffentlich - auch bald nahenden Sommer einzustellen. Masskrugstemmen im Biergarten statt Schnee schippen vor der Garage und am Gehweg.

So mancher hatte sich sogar ein verlängertes Wochenende gegönnt, um rechtzeitig vor Ostern zum kalendarischen Frühlingsanfang den Garten auf Vordermann zu bringen. Was dann vergangenes Wochenende folgte war der Gärtner-Gau. Schnee und Minustemperaturen. Wer schon die ersten Blümchen ins Freie gepflanzt hatte, fand nur eine endlose weiße Fläche im Garten. Von Gelb, Blau oder Rot keine Spur mehr.

Und wer hat's verbockt? Petrus natürlich. Zumindest nach landläufiger Meinung. Schließlich hat Petrus von Jesus die Schlüssel zum Himmel bekommen, damit er die Pforte dazu aufsperren kann. Aber was hat das mit dem Wetter zu tun? Kulturgeschichtlich hat Petrus damit den Job des römischen Gottes Janus geerbt. Auch der war Schlüsselmeister und Himmelstorwächter und zuständig für "alle herauf- und herabsteigenden Erscheinungen, die Wolken und die Winde" - also ganz allgemein für das Wetter.

Nachdem die Zuständigkeit (und Schuldfrage) damit geklärt ist und der März und die weiteren Wetteraussichten miserabel sind, kann man Petrus nur eines sagen: Du machst keinen guten Job, wie Donald Trump sagen würde - und ihm wahrscheinlich schon lange ein "You are fired!" zugerufen hätte. Der März ist bisher 1,3 Grad kälter als im langjährigen Mittel und die Petrusdeuter, die Meteorologen, vermuten, dass Ostern nass-kalt wird. Immer wieder kann es wohl Schneeregen oder auch Graupelschauer bis in tiefe Lagen geben.

Schnee an Ostern? Einen Monat nach dem meteorologischen Frühlingsanfang (1. März) und zwei Wochen nach dem kalnendarischen (20. März)? Aber ein weißes Weihnachten klappt meistens nicht. Lieber Petrus, so wird das nichts mit vielen Likes bei Facebook!

© SZ vom 22.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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